3. September 2003

Tour ins Steinerne Meer

Steinernes Meer, 100 qkm wogende Fläche des ehemaligen Urmeeres, versteinerte Muscheln, Gletschermühlen und wild zerklüftete Karrenfelder, wo sich ehedem die Gletscher einen Weg gefunden haben. 14 Mitglieder der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins (DAV) unternahmen kürzlich eine Tour ins Steinerne Meer.
Die Bergfreunde trafen sich in Pürzlbach oberhalb Weißbach bei Lofer zu der von Sigrid Mitterer organisierten Tour und stiegen über die Kallbrunnalm und den sehr wasserarmen Dießbachstausee lang und schweißtreibend bei gutem Wetter zum Ingolstädter Haus (2 119 m) auf der Dießbachscharte auf.

Am Samstag ging es in der Früh bei zunächst bewölktem Himmel und frischen Temperaturen auf den Hausberg der Hütte, den Großen Hundstod (2 594 m). Oben angekommen belohnte eine wunderbare Fernsicht und ein großes Panorama die Aufstiegsmühen. Beeindruckend nahe die Südseite des Watzmann, der Hochkalterstock und in der Ferne der Hochkönig und sogar die hohen Tauern mit Großglockner und Großvenediger.

Wieder zur Hütte zurückgekehrt, hatte die Sonne das Regiment übernommen und ließ den wunderschönen Eichstätter Höhenweg zum Riemannhaus (2 177 m) in der Ramseider Scharte zur Durststrecke werden. Aber gerade die Hitze und die öde anmutende Hochfläche des Steinernen Meeres, mit den am Rande des Hochplateaus aufragenden Gipfeln, vermittelten einen nachhaltigen Eindruck. Vom Riemannhaus bestiegen einige gegen Abend noch das Breithorn (2 504 m), bevor wir alle ins volle, heiße Lager fielen.

Der Sonntag (27. Juli) brachte auf dem Hüttenberg, dem Sommerstein (2 308 m), einen wundervollen, fast wolkenlosen Sonnenaufgang, bevor die markante Schönfeldspitze in Angriff genommen wurde. Über das Hintere Schönegg (2 390 m) ging die Kammwanderung an der Wurmscharte vorbei und in leichter, ungesicherter Kletterei auf die Schönfeldspitze (2 653 m). Diese formvollendete Pyramide, die sowohl vom Königssee-Becken, als auch vom Pinzgau ins Auge sticht, wartete nicht nur mit einer umfassenden Gipfelschau auf, sondern auch mit einem ungewöhnlichen Gipfelkreuz in Form einer überlebensgroßen Pietà. Unter der Madonna, die ihren toten Sohn auf den Armen hält konnten wir das ganze Steinerne Meer überblicken, sahen 2 000 Höhenmeter unter uns den Königssee und das ganze Berchtesgadener Becken sowie auf der anderen Seite den gesamten Alpenhauptkamm.

Der Abstieg erfolgte am Anstiegsweg, und zum Riemannhaus zurückgekehrt löschte das eine oder andere Bier/ Apfelsaftschorle den Durst an diesem extrem heißen Tag.

Der Absteig nach Maria Alm zum Wanderparkplatz Sanden und dem dort vorsorglich abgestellten Auto geriet daher auch zu einer schattenlosen Quälerei, die Füße in den Bergschuhen kochten und der eine oder andere Bergfreund mag sich gefragt haben, warum er nicht am Badesee liegt.

Den Ausklang brachte ein gemeinsames Essen, bevor sich alle Tourenteilnehmer voneinander verabschiedeten und einen teilweise weiten Weg nach Hause antraten.

Teilnehmer der Tour waren: Kurt Bayer, Bela Biro, Dragos Birt, Renate Gunesch, Egon Kirschner und Ines, Us, Wibo und Jelle Joustra aus Holland, Grete Kraus, Emma Maurer, Harald Meschendörfer, Inga Schmidt, Edith Schnabel sowie die Berichterstatterin Sigrid Mitterer.

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