4. September 2003

Auf Seefahrt in Holland

Unter dem Motto „Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön…“ veranstaltete die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD), Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Anfang August eine Segeltour in Holland. Da konnte man wirklich viel erleben! Die Landesjugendleitung in Nordrhein-Westfalen, als offizieller Veranstalter der Tour, hatte kein Seemannsgarn gesponnen und alle Erwartungen erfüllt.
Freitagabend trafen sich 24 Jugendliche und Junggebliebene am Hafen im beschaulichen Kampen in Holland. Die „Hester“, unser Schiff, ein 40 Meter langer Zweimast-Segler, lag schon nahe der „Stadsbrug“ (der Stadtbrücke) und wartete auf uns. Nach erfolgreicher Enterung wurden zunächst die Kajüten gestürmt. Als Zweitwichtigstes wurde gleich die Kombüse (Schiffsküche) bestückt. Ein nicht zu unterschätzender Vorrat an leckeren Sachen wurde verstaut – die Selbstverpflegung für die nächsten beiden Tage hatte im Vorfeld schon einiges an Planungszeit verschlungen. Wir mussten freilich nicht aufgefordert werden, das Schiff mit seinem Unter- und Oberdeck, seinen Kajüten und Kombüsen zu erkunden – im Handumdrehen hatten wir alles in Beschlag genommen. Der Skipper und sein Maat (das ist ein Gehilfe) machten uns mit den Sicherheitsvorkehrungen des Schiffes vertraut und legten zusammen mit uns die Fahrtroute fest. Die eingeteilten Kochtrupps konnten sich schon mal zusammenfinden und beratschlagen, der Erste musste auch direkt ran. Da wir an diesem Abend noch im Hafen an der Reede blieben, nutzte nach Einbruch der Dunkelheit die gesamte Gesellschaft die laue Sommernacht, um zum ersten Mal im Leben im Flüsschen Ijssel zu baden.

Siebenbürgische Segelfreizeit in Holland
Siebenbürgische Segelfreizeit in Holland

Samstag wurde dann, von allen heiß ersehnt, frühmorgens abgelegt und übers Ketelmeer Kurs auf das Ijsselmeer genommen. „Alle Mann an Deck“, hieß es da. Segelsetzen. Landratten allesamt, ließ sich trotzdem keiner zweimal bitten, und alle packten an, egal ob nun beim Steuern, beim Taue-Knoten oder Segel-Setzen. Die neuen Aushilfsmatrosen hatten sichtlich Spaß, dabei zu sein und Hand anzulegen. Nach so viel „Arbeit“ hatte sich jeder sein sonniges Plätzchen an Deck redlich verdient.

Tagesziel war das Städtchen Urk. Nach einem kurzen Landgang, wobei wir ungeplant einer Pferdekutschenparade beiwohnten, zog es alle gleich wieder aufs Schiff. Dort warteten noch 10 kg Kartoffeln für das Abendessen ungeschält im großen Topf. Doch selbst diese „Sträflingsarbeit“ machte an Deck mit zwölf Leuten wesentlich mehr Spaß als allein in der heimischen Küche.

Über Nacht ankerten wir auf hoher See - schließlich wollten wir bei der eigenen Bordparty die Nachbarboote nicht stören. Entgegen aller Befürchtungen war von Seekrankheit keine Spur, was sicherlich am geringen Seegang gelegen haben mag. Oder aber an der kurzen Nacht.
Und dann war es auch schon Sonntagmittag! Mit großem Bedauern kam diese Erkenntnis nach und nach bei jedem an. Das große Bedauern hatte jedoch noch einen weiteren Grund: Die Reinigung des Segelschiffs (Toilettenputzen inklusive) stand an! Dennoch freute sich keiner so recht aufs Wiedersehen mit dem Heimathafen.

So ging also die Tour zu Ende. Dass sie wiederholt werden muss, ist sicher. Bis dahin erinnern die vielen Fotos an das schöne Wochenende auf See. Eine Dokumentation findet sich, dank der hilfsbereiten Webmaster, auch im Internet unter http://www.siebenbuerger.de/sjd/segeln2003.html.

Andrea Zybarth

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.