10. September 2003

4. Neppendorfer Heimattreffen

Von einem gelungenen Fest sprachen viele der etwa 300 Gäste und meinten das diesjährige Neppendorfer Heimattreffen am 9./10. August in Neppendorf. Zu den Gästen zählten auch rund 200 Neppendorfer/innen aus Deutschland und Österreich.
Noch wenige Tage vor Beginn der Veranstaltung war im Ort und im Kirch- und Akademiehof nichts von "einheimischen" bzw. "heimgekehrten" Neppendorfern zu sehen. Dennoch liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Erst am Freitag vor dem Fest wurde es auf dem Festgelände rund um die Kirche lebendig. Mitglieder des Presbyteriums, Helfer/innen des Handarbeitskreises und Gäste aus Deutschland schmückten den Großen Saal und die Tische mit bunten Blumensträußen. Unser Landsmann Josef Schnell (Paul Sepp) installierte Küchen- und Grillgeräte und ein Großauer Landsmann sorgte für kühle Getränke verschiedenster Art.

Am Samstagmorgen riefen die Kirchenglocken zum Festgottesdienst. Schon vor der Kirchentür freuten sich viele Gäste über das Wiedersehen mit ehemaligen Nachbarn, Freunden und Bekannten. Den Gottesdienst zelebrierte der Neppendorfer Pfarrer und Dechant Dietrich Galter. "Heimattreffen sind", so Pfarrer Galter in seiner Predigt, "Wegzehrung für die Zeit, da wir allein sind und Heimweh haben, die einen nach der Heimat, die anderen nach den Menschen, mit denen sie einst zusammenwohnten". Kurator Samuel Gromer berichtete über das kirchengemeindliche Leben, über abgeschlossene und bevorstehende Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Er dankte auch der Neppendorfer Heimatortsgemeinschaft für deren finanzielle Unterstützung bei der Pflege und Erhaltung des Friedhofs und wichtiger Kirchengebäude. Im Anschluss an die Rede des Kurators überbrachte Erwin Köber Grüße seitens der Neppendorfer Heimatortsgemeinschaft in Deutschland und überreichte der Kirchengemeinde eine Spende in Höhe von 500 Euro.

Nach dem Gottesdienst versammelte sich die Festgemeinde am Ehrenmal zum Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege und an die Opfer der Russlanddeportation. "Die Erinnerung an die Opfer", so Pfarrer Heinz Galter in seiner Gedenkrede, "möge die heutigen Generationen dazu bewegen, sich mit allen Mitteln den Kriegen zu widersetzen". Am Fuße des Ehrenmals wurde ein Kranz niedergelegt.

Das Treffen wurde im Großen Saal fortgesetzt. Die Kirchengemeinde spendierte eine vortrefflich schmeckende Bertramsuppe, die unter dem Applaus der Gäste aufgetragen wurde. Es folgten Fleischgerichte und kühle Getränke. Am frühen Nachmittag traf die "Burzenländer Blaskapelle" ein, die unter ihrem Dirigenten Ernst Fleps den Tanzreigen mit einem siebenbürgischen Potpourri eröffnete. Die musikalischen Darbietungen der Kapelle sorgten für gute Stimmung bis kurz vor Mitternacht, "wie in der Zeit vor der großen Auswanderung 1989", meinten viele Gäste. Kleine und große Überraschungen gab es bei der Tombola-Verlosung. Für die Kleinsten galt es in der Obhut von Pfarrer Heinz Galter Rätsel zu lösen. Im Bibelstundenraum wurden den Gästen verschiedene Bücher und Fotos zur Heimatgeschichte angeboten. Nach Mitternacht wurde die Tanzunterhaltung mit Musik vom Band fortgesetzt, wobei Dechant Galter in die Rolle eines DJs schlüpfte. Am darauf folgenden Sonntag fanden die Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst in der Kirche sowie Tanz im Saal ihre Fortsetzung. Eine angenehme Überraschung gelang den "H-Musikanten" (Hermannstädter Militärblasmusikanten) mit ihrem Auftritt.

Wir, die wir Gäste waren, danken den unermüdlichen Helfern aus Neppendorf für ihren Einsatz und für die schönen Stunden in der Heimat. Videoaufzeichnungen zum Fest können bei unserem Landsmann Hans Martin Zakel in Freiburg, Telefon: (07 61) 8 27 90, erworben werden. Das 4. Neppendorfer Heimattreffen war ein gelungenes Fest und macht den Veranstaltern Mut, ein weiteres Treffen in zwei Jahren zu organisieren.

Erwin Köber


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