16. Oktober 2003

Philosoph Andrei Marga in Tübingen geehrt

Mit der äußerst seltenen Goldenen Universitätsmedaille wurde der Philosoph und einstige rumänische Bildungsminister Prof. Andrei Marga am 12. September von der Eberhard Karls Universität Tübingen gewürdigt. Bislang wurde die Auszeichnung erst einmal verliehen: und zwar im Jahr 1992 an den langjährigen Uni-Bund-Vorsitzenden Paul Stein.
Andrei Marga ist Rektor der Universität Babes-Bolyai in Klausenburg und gilt als rühriger Reformer im neuen Rumänien. Die Hochschulen in Tübingen und Klausenburg verbindet eine lange Geschichte, stellte der Mittelalter-Historiker Prof. Harald Zimmermann fest. „Schon im 16. Jahrhundert waren an der Tübinger Universität die ersten Studenten aus Klausenburg eingeschrieben. Über die Jahrhunderte hinweg pflegten die Dozenten den akademischen Austausch und unterrichteten an der jeweils anderen Universität, auch wenn es erst im Jahr 1971 zu einer förmlichen Verbundenheit kam: Seither ist Klausenburg offizielle Partneruniversität von Tübingen“, berichtet das Schwäbische Tagblatt. Eine besondere Brücke der Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitäten Zudem ist auch das Institut für donauschwäbische Geschichte an der Universität Tübingen.

Marga war von 1997 bis 2000 rumänischer Bildungsminister und gilt als wesentlicher Initiator der Modernisierung des Hochschulsystems in Rumänien. "Er hat das Rad der Geschichte in Richtung Europa vorwärts gedreht", sagte der Rektor der Uni Tübingen, Eberhard Schaich. Auch als Philosoph ist Margas Blick auf Europa gerichtet - und dabei nicht nur auf die Klassiker. Marga war zu Studien- und Forschungsaufenthalten unter anderem in Freiburg, Bielefeld, Münster und Frankfurt. Er sei einer, der "von Habermas bewegt ist", sagte der Tübinger Philosoph Prof. Manfred Frank und bescheinigte dem 57-jährigen Klausenburger ein Interesse an der eher praktisch-politischen Seite der Philosophie. Als Bildungsminister habe er das umsetzen wollen, was ihn in Gedanken umgetrieben habe.

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