28. November 2003
Von Brukenthal bis Hans Otto Roth
Den Schwerpunkt dieses im Auftrag des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. von Hans Bergel und Johann Adam Stupp herausgegebenen Heftes 3/2003 der "Südostdeutschen Vierteljahresblätter" bilden drei Aufsätze über vier bedeutende bukowinagebürtige Autoren.
Wie das Institut mitteilt, würdigt Kaspar Nikolaus Wildberger in einer eindrucksvollen Hommage für Moses Rosenkranz (1904-2003) diesen "ungebeugten Dichter", der "Unfassliches überlebt und durchlebt" und "sprachlich Grosses geleistet hat". Einen bewegenden Essay - Begegnungen eines Siebenbürgers mit einem Buchenländer - widmet der bekannte Schriftsteller und Publizist Hans Bergel dem Freund und Förderer von Moses Rosenkranz, Alfred Margul-Sperber (1898-1967), der 26 Jahre seines Lebens in Bukarest verbrachte. Auf genauem Quellenstudium basiert die informative Studie von Helmut Braun Zum Verhältnis von Rose Ausländer und Paul Celan.
In einem Nachruf erinnert Hans Gehl an die "herausragenden Verdienste" der Temeschburger Hochschuldozentin und Sprachwissenschaftlerin Maria Pechtol (1918-2003), während Horst Fassel einen kenntnisreichen Beitrag zu Leben, Werk und Wirkung des gebürtigen Warjaschers Nikolaus Engelmann vorlegt, der am 15. August sein 95. Lebensjahr erfüllte. Die abgründigen Kurzprosatexte des hoch begabten Roland Kirsch (geboren 1960 in Detta/Banat), der unter bisher ungeklärten Umständen 1989 in Temeschburg verstarb - er wurde erhängt in seiner Wohnung aufgefunden - sind Gegenstand einer brillanten Analyse des Münchner Germanistik-Studenten Ulrich van Loyen.
Fünf zeitgenössische ungarische Lyriker werden in der einfühlsamen Nachdichtung Julia Schiffs vorgestellt. Mit Gedichten über seine Heimatstadt Odessa - in der Übersetzung Peter Stegers - ist auch der seit 1999 in Erlangen lebende Schriftsteller Wladimir Rywkin vertreten. Kristiane Kondrat steuert den Prosatext Umwege einer Abkürzung bei, der die Identitätsproblematik thematisiert.
Die Sektion Geschichte/Zeitgeschichte enthält die zweite Folge der gut dokumentierten Studie Rumäniens Teilnahme am Krieg gegen die UdSSR von Günter Klein, den Vortrag Die parlamentarische Tätigkeit von Hans Otto Roth (1930 bis 1936) von Cornelius R. Zach, der das rumänische "Amtsblatt - Sitzungsprotokolle der Abgeordnetenkammer" akribisch auswertet, sowie den Aufsatz von Uwe Dathe über Jena und Rumänien: Zur Biographie Sextil Puscarius.
In der neu eingerichteten Rubrik Forum berichtet Olivia Spiridon über den VI. Kongress der Germanisten Rumäniens (Hermannstadt, 26. - 29. Mai), Thomas Sindilariu über das internationale Symposium "In memoriam Hans Otto Roth" (Hermannstadt, 30. Mai) und Hermann W. Schlandt über "Würdigung von Leistung und Vermächtnis des Gubernators von Siebenbürgen", Samuel von Brukenthal (1721-1803), in Hermannstadt und München - anlässlich seines 200. Todestages.
Die Südostdeutsche Chronik und die Bücherschau mit zwölf Rezensionen beschließen dieses interessante und lesenswerte Heft der Südostdeutschen Vierteljahresblätter.
Vertrieb und Abonnementbetreuung: Südostdeutsche Vierteljahresblätter, Leserservice, Semmelweisstraße 8, D-82152 Planegg, Tel. (0 89) 85 70 91 12. Bestellung auch über Internet: www.ikgs.de. Ein Einzelheft kostet 6,15 Euro, zuzüglich Porto und Versandkosten, ein Jahresabonnement 22,50 Euro, einschließlich Porto und Versand.
(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung: Folge 19 vom 30. November 2003, Seite 10)
In einem Nachruf erinnert Hans Gehl an die "herausragenden Verdienste" der Temeschburger Hochschuldozentin und Sprachwissenschaftlerin Maria Pechtol (1918-2003), während Horst Fassel einen kenntnisreichen Beitrag zu Leben, Werk und Wirkung des gebürtigen Warjaschers Nikolaus Engelmann vorlegt, der am 15. August sein 95. Lebensjahr erfüllte. Die abgründigen Kurzprosatexte des hoch begabten Roland Kirsch (geboren 1960 in Detta/Banat), der unter bisher ungeklärten Umständen 1989 in Temeschburg verstarb - er wurde erhängt in seiner Wohnung aufgefunden - sind Gegenstand einer brillanten Analyse des Münchner Germanistik-Studenten Ulrich van Loyen.
Fünf zeitgenössische ungarische Lyriker werden in der einfühlsamen Nachdichtung Julia Schiffs vorgestellt. Mit Gedichten über seine Heimatstadt Odessa - in der Übersetzung Peter Stegers - ist auch der seit 1999 in Erlangen lebende Schriftsteller Wladimir Rywkin vertreten. Kristiane Kondrat steuert den Prosatext Umwege einer Abkürzung bei, der die Identitätsproblematik thematisiert.
Die Sektion Geschichte/Zeitgeschichte enthält die zweite Folge der gut dokumentierten Studie Rumäniens Teilnahme am Krieg gegen die UdSSR von Günter Klein, den Vortrag Die parlamentarische Tätigkeit von Hans Otto Roth (1930 bis 1936) von Cornelius R. Zach, der das rumänische "Amtsblatt - Sitzungsprotokolle der Abgeordnetenkammer" akribisch auswertet, sowie den Aufsatz von Uwe Dathe über Jena und Rumänien: Zur Biographie Sextil Puscarius.
In der neu eingerichteten Rubrik Forum berichtet Olivia Spiridon über den VI. Kongress der Germanisten Rumäniens (Hermannstadt, 26. - 29. Mai), Thomas Sindilariu über das internationale Symposium "In memoriam Hans Otto Roth" (Hermannstadt, 30. Mai) und Hermann W. Schlandt über "Würdigung von Leistung und Vermächtnis des Gubernators von Siebenbürgen", Samuel von Brukenthal (1721-1803), in Hermannstadt und München - anlässlich seines 200. Todestages.
Die Südostdeutsche Chronik und die Bücherschau mit zwölf Rezensionen beschließen dieses interessante und lesenswerte Heft der Südostdeutschen Vierteljahresblätter.
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(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung: Folge 19 vom 30. November 2003, Seite 10)
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