12. Dezember 2003

Stärker auf die Jugend ausgerichtet

Stuttgart. - Für den Fortbestand des Hauses der Heimat in Stuttgart hat sich Baden-Württembergs Landesbeauftragter für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler, Innenstaatssekretär Heribert Rech, in einem Pressegespräch am 19. November in Stuttgart ausgesprochen.
Der Rechnungshofs hatte im Juli dieses Jahres empfohlen (siehe Artikel in der FAZ), diese Kultureinrichtung des Landes aufzulösen. Rech argumentierte: „Jeder vierte Baden-Württemberger stamme von Flüchtlingen, Vertriebenen und Spätaussiedlern ab oder gehöre selbst zu dieser Bevölkerungsgruppe. Ihre Kultur und ihre Geschichte sei Teil der kulturellen Identität unseres Landes. Ohne sie wäre Baden-Württemberg nicht zu einem Land geworden, das auch im europäischen Vergleich in vielen Bereichen seit langem Spitzenplätze einnehme. Daher sei es unverändert ein politisches Anliegen des Landes, Geschichte und Kultur eines wesentlichen Teiles der Menschen in Baden-Württemberg im Bewusstsein der Bürger zu erhalten.“

Die ostdeutsche Kulturarbeit will Rech künftig stärker auf die jüngere Generation und breite Bevölkerungsschichten ausrichten sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vertiefen. Rech befürwortete die Einrichtung des „Zentrums gegen Vertreibungen“ in Berlin. Enttäuschend sei die Absage der Bundesregierung, den 5. August zum „Nationalen Gedenktag für die Opfer von Vertreibung“ zu erheben. Damit widersetze sich Rot-Grün dem berechtigten Wunsch der Heimatvertriebenen nach einem solchen Gedenktag.

sb


(gedruckte Ausagabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 20 vom 15. Dezember 2003, Seite 4)

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25 Jahre Haus der Heimat in Stuttgart

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