25. Mai 2001

Gundelsheimer Kulturzentrum muss als Einheit erhalten bleiben

Der 49. Landesverbandstag des Bundes der Vertriebenen (BdV) hat sich am 12. Mai 2001 sich in Stuttgart einhellig dafür ausgesprochen, das siebenbürgisch-sächsische Kulturzentrum in Gundelsheim in seiner gewachsenen Einheit zu erhalten. Einen diesbezüglichen Entschließungsantrag hatte die Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen eingebracht und sich damit ein übriges Mal gegen die vom Bundesbeauftragten für Angelegenheiten der Kultur und der Medien geplante Verlagerung des Siebenbürgischen Museums von Gundelsheim nach Ulm gestellt.
Auslöser für den Antrag waren mehrere Presseberichte in Zeitungen des süddeutschen Raumes gewesen, die, auf einen dpa-Bericht von Rudi Fritz gestützt, Gründe für die Verlagerung des Museums nach Ulm und die Haltung verschiedener Institutionen dazu darlegten. Ministerialrat Dr. Jürgen Martens begründete darin die Notwendigkeit des Umzugs mit dem Rückgang der Besucherzahl in Gundelsheim. Irmgard Sedler, Vorsitzende des Museumsvereins, dazu der Leiter des Donauschwäbischen Zentralmuseums in Ulm, Christian Glass, der Ulmer Bürgermeister Götz Hartung und Stefan Barg, Sprecher von Ministerpräsident Erwin Teufel, wurden in dem Artikel mit ihren zum Teil massiven Vorbehalten und Bedenken gegen die Verlagerung zitiert. Der Zeitungsartikel lag den BdV-Delegierten in Stuttgart vor.
Der Wortlaut des Antrags der landsmannschaftlichen Landesgruppe Baden-Württemberg an den BdV-Landesverbandstag war Folgender:
Die Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. wendet sich an den BdV-Landesverbandstag und bittet diesen, Folgendes zu beschließen:
1. Der BdV-Landesverbandstag unterstützt nachhaltig die Bemühungen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. zum Erhalt der Einheit des Siebenbürgischen Kulturzentrums Gundelsheim und zum Verbleib am bisherigen Ort.
2. Der BdV-Landesverbandstag sieht in dem Plan des Bundesbeauftragten für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, das Siebenbürgische Museum Gundelsheim aus dem dortigen Kulturzentrum, bestehend aus den drei Institutionen Siebenbürgische Bibliothek, Siebenbürgisches Archiv und Siebenbürgisches Museum, herauszulösen und nach Ulm zu verlagern, eine Maßnahme, die für alle Institutionen nachteilig ist, die finanziell nicht zu vertreten ist und die die in über 40 Jahren erbrachten Eigenleistungen der Siebenbürger Sachsen zum Aufbau des Zentrums völlig missachtet.
3. Der BdV-Landesverbandstag anerkennt und würdigt die bisherigen Aktivitäten und Aussagen der Landesregierung Baden-Württemberg zum Erhalt der Einheit des Siebenbürgischen Kulturzentrums Gundelsheim und bittet diese, ihr finanzielles Engagement in Gundelsheim weiter auszubauen.

Der Vorsitzende der landsmannschaftlichen Landesgruppe Baden, Alfred Mrass, erläuterte den Delegierten des Verbandstages die Gründe, die gegen eine Verlagerung und damit eine Zerstörung der Einheit des Kulturzentrums Gundelsheim sprechen. Dabei wurde er in seiner Argumentation von Arnold Tölg, BdV-Landesvorsitzender, Albert Reich, BdV-Kulturreferent und von Ulrich Klein, BdV-Landesgeschäftsführer, unterstützt.
Alle Delegierten des Verbandstages schlossen sich den dargelegten Begründungen an. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und wird an den Bundesverband des BdV weitergeleitet.
Auf dem gleichen Verbandstag in Stuttgart wurde Arnold Tölg, MdL, zum BdV-Landesvorsitzenden und Michael Konnerth, der stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg unserer Landsmannschaft, zum stellvertretenden BdV-Landesvorsitzenden gewählt. Michael Trein erfüllt weiterhin die Funktion eines Beisitzers im BdV-Landesvorstand.

Alfred Mrass


(Siebenbürgische Zeitung, Folge 9 vom 31. Mai 2001, Seite 1 und 2)

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