13. Dezember 2003

Einsatz für die Siebenbürgische Bibliothek

In Gundelsheim trafen sich am 8. November auf Einladung des Beiratsvorsitzenden Dr. Günther H. Tontsch die Mitglieder des Beirates und des Vorstandes der Siebenbürgischen Bibliothek zur Analyse der Entwicklung der Stiftung und der Lage der Siebenbürgischen Bibliothek.
In seinem Bericht hob Vorstandsvorsitzender Martin Guist hervor, dass es, wie im Vorjahr, gelungen sei, den eingeplanten Betrag für die Bibliothek an den Siebenbürgischen Kulturrat zu überweisen. Dieses war jedoch äußerst schwierig, weil die Zuwendungen unserer Landsleute an die Stiftung in diesem Jahr (bis Ende Oktober) auf unter ein Viertel gegenüber dem Vorjahr gesunken seien. Das betrifft nicht nur die größeren Spenden im Rahmen der Aktion 2000 x 1000 Euro, sondern auch die vielen kleinen Zuwendungen, die genauso zur Stärkung der Stiftung beitragen.

Zum Thema "Stiftertafel" teilte der wissenschaftliche Leiter des Siebenbürgen-Institutes, Dr. Harald Roth, mit, dass die Namen aller Spender, deren Zuwendungen 1 000 Euro betragen, an der Eingangstür zur Bibliothek angeschlagen sind. Jedes Mal, wenn ein Betrag von 1 000 Euro oder mehr gespendet wird, erfolgt ein Eintrag. Einige Personen sind bereits mehrfach aufgeführt. Leider hat sich die Zahl der Eintragungen nicht wie erwünscht entwickelt. Im Gegenteil. Gab es 1999 noch 57 und 2000 noch 58 Einträge, so fiel 2001die Zahl auf 20, 2002 auf 10 und in diesem Jahr (bis Ende Oktober) auf 5 Einträge.

Der Geschäftsführer des Siebenbürgen-Institutes, Gustav Binder, berichtete, dass unser Patenland Nordrhein-Westfalen die Förderung im Jahr 2005 zur Gänze einstellen werde und auch das Gastland Baden-Württemberg ab 2004 seine jährlichen Zuwendungen beträchtlich kürzen werde. Sollen also die wertvollen Dokumente, Landkarten, Nachlässe, Bücher, Fotografien, die Zeugnisse unserer sozialen und wirtschaftlichen Leistungen, also unser kulturelles Gedächtnis erhalten und der wissenschaftlichen Bearbeitung zugänglich bleiben, müssen stärkere Anstrengungen unternommen werden, um eine bedeutend größere Anzahl von Landsleuten dafür zu gewinnen, die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek durch Zuwendungen handlungsfähiger zu machen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Bedeutung von Vermächtnissen beispielsweise kinderloser Landsleute an die Stiftung hervorgehoben. Solche Vermächtnisse dienen dauerhaft einem sinnvollen, gemeinsamen Anliegen aller Siebenbürger Sachsen. Lobend erwähnt wurde das Erbe der Familie Weingärtner, das im vergangenen Jahr der Stiftung zugute kam. Auch besonders großzügige Spender beschleunigen das Erreichen der gesteckten Ziele. Abschließend wurde beschlossen, auch im kommenden Jahr alles zu tun, um der Bibliothek den gleichen Betrag wie in diesem Jahr zur Verfügung zu stellen.

Hatto Scheiner


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 20 vom 15. Dezember 2003, Seite 9)

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