Verstärkt hatte sich die Siebenbürger Blaskapelle mit den Musikern des Blasorchesters der Stadtwerke Wolfsburg AG, mit dem seit mehr als 20 Jahren eine Kooperation besteht. Beide Orchester hatten seit der Sommerpause das anspruchsvolle Musikprogramm einstudiert. So standen 70 Musiker auf der Bühne, die den stimmungsvollen Abend mit dem Boccaccio-Marsch von Franz von Suppé eröffneten.

Gesamtorchester, vorne von links, Harald Hermann, Silke Lehmann und Hans Matthiae

Die Moderatoren Silke Lehmann und Harald Herman begrüßten als Ehrengäste Bürgermeisterin Bärbel Weist, Bürgermeister Manfred Kolbe, Ortsbürgermeister Wilfried Andacht, den ehemaligen Vorsitzenden der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen, Dr. Hans-Heider Zsivanovitz, den Ehrenvorsitzenden der Landesgruppe, Thomas Wollmann, und die Delegation aus Wolfsburgs französischer Partnerstadt Marignane um Bürgermeister Daniel Simonpieri, die mit viel Beifall empfangen wurden.

Kreisgruppenvorsitzender Hans Matthiae und der Vorsitzende der Blaskapelle, Michael Sutoris, freuten sich in ihren Grußworten über den guten Besuch. Die Glückwünsche von Rat und Verwaltung überbrachte Bürgermeisterin Bärbel Weist: "Hätte ich einen Hut auf dem Kopf, ich zöge ihn vor diesen Leuten, die sich in ihrer Freizeit treffen, um wunderschöne Musik und anderen eine Freude zu machen."

Michael Sutoris gab das Kommando: "Musikanten, spielt auf!". Abwechselnd dirigierten Günter Bodendorfer (Siebenbürger Blaskapelle) und Georg Zimnik (Stadtwerke-Orchester) die erstmals gemeinsam auftretenden Musiker, die zur Polka "Goldene Trompeten" auch "Wir sind die Siebenbürger Blaskapelle" sangen. Zum Konzertwalzer "Donauwellen" wie zum spanischen Marsch "Adios Caballeros" tanzte die Kultur- und Trachtengruppe Kokeltaler um Tanzleiter Harald Hermann mit acht Paaren. Aufgelockert wurde das Programm durch Spielszenen, in denen es um die Herkunft der Siebenbürger Sachsen ging. An die Anfänge der Siebenbürger Sachsen in Wolfsburg erinnerte eine Szene mit Schubkarren und Schaufel. Der schwierige Start der Blaskapelle in den 50er Jahren wurde durch eine Szene mit Tuba und Fahrrad dargestellt.

Der Siebenbürger Chor Wolfsburg, der seit 1982 die siebenbürgische Kultur in Wolfsburg bereichert, sang unter der Leitung von Andreas Herbert "Heimat, wie bist du so schön" und "Sing mit uns". Viele Sängerinnen und Sänger der 1. Stunde wirkten am Konzertabend mit. Chorleiter und Organist ist von Anfang an Andreas Herbert aus Reichesdorf, der seinen Chor mit Begeisterung dem Publikum vorstellte. Die Kokeltaler tanzten zur Musik des Blasorchesters den Volkstanz "De recklich Med", und da gab es vor allem von den vielen Landsleuten herzlichen Applaus.

Siebenbürger Chor, Leitung Andreas Herbert

Nach der Pause eröffnete die Polka "Es ist so schön, ein Musikant zu sein" von Slavko Avsenik den zweiten Teil. Georg Zimnik dirigierte dann ein Potpourri der schönsten Melodien aus Verdi-Opern. Dabei bewies das große Orchester hohes Können. Glückwünsche und "Knisterumschläge" überbrachten Ortsbürgermeister Wilfried Andacht, der Schützenverein Barmke, BdV-Kreisgruppenvorsitzender Gerhard Voigt und der frühere Landesvorsitzende Dr. Zsivanovitz, der auch die Ehrung verdienter Mitglieder vornahm. Eine Urkunde erhielten Alexander Balogh, Michael Bökesch, Michael Hienz, Egon Leonhardt, Paul Melzer und Martin Müller. Einen Blumenstrauß als Dankeschön für ihre über 40-jährige Unterstützung der Blaskapelle überreichte Silke Lehmann an Emma Balogh. Ob Trachtenhemden genäht oder gestickt werden mussten, sie hatte stets ihren Ehemann Alexander Balogh bei der Vorstandsarbeit unterstützt.

Es folgte mit der Swing-Polka "Zwei Mexikaner in Böhmen" ein weiteres Glanzlicht. Mit Poncho und Sombrero-Hut begeisterten die Solotrompeter Georg Zimnik und Sigmund Drozdz die Zuhörer. Bei der "Ambossspolka" hämmerte Jungmusiker Michel Repp im Takt auf dem Amboss, den sein Opa Heinrich Stautmeister für die Blaskapelle gebaut hatte. Riesenbeifall gab es nach dem Marschmedley "Einzug zum Opernball" mit der schwungvollen Choreografie der Kokeltaler Tänzerinnen und Tänzer.

Das Kunsthandwerk der Siebenbürgischen Trachten stellte sodann Harald Hermann in einer weiteren Szene vor. Die Frauen- und Männertrachten der Tanzgruppe Kokeltaler dienten ihm als willkommene Kulisse. Mit der wunderschönen Polka "Böhmischer Traum", dem Siebenbürger Marsch und dem Marsch "San Lorenzo" wurde das Finale des Jubiläumsprogramms eingeläutet. Bei der letzten Zugabe "Alte Kameraden" dirigierte die Moderatorin Silke Lehmann, in ihrer Freizeit Tambourmajorin des Neuen Flötenorchesters Flechtorf, die vereinten Orchester. Mit Blumen und italienischem Wein dankte Michael Sutoris den Moderatoren, den Dirigenten, den Organisatoren und den Solisten für ihre Arbeit. Einen besonderen Dank und Applaus erhielten die Musikerfrauen Meta Bodendorfer, Johanna Mai, Gerlinde Schuster und Martina Sutoris für ihre Unterstützung. Die Gäste aus Marignane schrieben ins Gästebuch: "Bei dieser Musik und diesen folkloristischen Darbietungen hören wir das Herz Europas am 8. November, dem 40. Jahrestag der Partnerschaft mit Wolfsburg, schlagen." - "Diesem Kompliment ist nichts hinzuzufügen", schreibt Werner Appe von den Wolfsburger Nachrichten. Zum Tanz spielten anschließend die "Hamberger Musikanten" um Georg Zimnik auf. So konnten auch die 110 aktiv Mitwirkenden noch ausgiebig bis 2.00 Uhr morgens ihr Jubiläum feiern. Die Siebenbürger Blaskapelle Wolfsburg bedankt sich hiermit für die langjährige musikalische Zusammenarbeit bei der Landsmannschaft, dem Siebenbürger Chor, der Kultur- und Tanzgruppe Kokeltaler und für die Mitwirkung und Unterstützung durch das Blasorchester der Stadtwerke Wolfsburg AG. Zur Erinnerung an den Konzertabend wird eine CD unter dem Titel "Kinder, wie die Zeit vergeht!" zusammengestellt.

Michael Sutoris, Dietmar Schuster