23. Dezember 2003

Siebenbürgischer Weihnachtsbrauch: Christleuchter

Noch aus vorreformatorischer Zeit (somit älter als der Weihnachtsbaum selbst) stammt die Tradition des Christleuchters ("Lichtert") in Siebenbürgen. Der Brauch des Leuchtersingens wurde auch von den Landlern intensiv gepflegt.
In den jüngst erschienenen Tagebüchern von Dr. Hellmut Klima finden sich unter dem Eintrag vom 25. Dezember 1940 folgende Notizen zum Leuchtersingen vom ersten Weihnachtstag: "Um 7.00 Uhr ist Frühkirche. Die Leuchterburschen kommen mit wunderschönen, kerzenbestückten, pyramidenförmigen Christleuchtern herein, zeigen sich, indem sie durch die Kirche gehen, und singen dann das Lied 18 (Lobt Gott, ihr Christen, freuet euch) im Wechselgesang. Sie singen laut und nicht schön, doch ist der Brauch schön.


Christleuchter aus Neppendorf im Landlermuseum von Bad Goisern/Österreich. Foto: Konrad Klein
Christleuchter aus Neppendorf im Landlermuseum von Bad Goisern/Österreich. Foto: Konrad Klein


Leider fassen die meisten Gemeindemitglieder dies alles nur als Schauspiel auf. Die große Mehrheit geht nach dem Abgang der Leuchterburschen mit den Christleuchtern hinaus und nur vor wenigen Menschen liest dann der Prediger eine Betrachtung."


Landlerischer Leuchterbursche mit Leuchter 1990 in Neppendorf. Foto: Konrad Klein
Landlerischer Leuchterbursche mit Leuchter 1990 in Neppendorf. Foto: Konrad Klein

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