10. Januar 2004

Bald sächsisches Bauernhaus im Freilichtmuseum?

Hermannstadt. - Erstmals seit Bestehen des Freilichtmuseums "Astra" für bäuerliche Zivilisation in Hermannstadt könnte demnächst auch ein siebenbürgisch-sächsisches Bauernhaus gezeigt werden. Das stellte der Direktor der musealen Einrichtung im Jungen Wald, Dr. Corneliu Bucur, in Aussicht, nachdem im Vorjahr insgesamt sechs neue Baudenkmäler dieser Art erworben wurden, darunter ein altes Bauernhaus aus Michelsberg.
Das sächsische Gehöft aus der Hermannstädter Nachbargemeinde sei als Spende in den Besitz des Museums übergangen, doch vorerst noch nicht abgebaut worden, erklärte Bucur. Dafür wurden im letzten Jahr u.a. eine weitere Kirche (Dretea/Kreis Klausenburg) und eine nunmehr dritte Dorfschenke (diesmal aus Westen/Vestem) mit insgesamt 20 Räumlichkeiten auf dem knapp 100 Hektar großen Areal rund um den Fischteich originalgetreu errichtet. Seit Gründung des Museums für bäuerliche Technik vor genau 40 Jahren, an dessen Entwurf Architekt Paul Niedermaier entschieden mitgewirkt hat, waren zwar immer wieder auch sächsische Exponate im Gespräch, doch wurden sie nie tatsächlich aufgenommen. Gleich nach dem Umbruch von 1989 hatte Direktor Bucur sogar versprochen, eine ganze Häuserzeile aus einer einst sächsischen Gemeinde im Museum und eine Kirchenburg, mitunter in Miniatur, zu zeigen. Das Hermannstädter Freilichtmuseum verfügt zwar über bäuerliche Einrichtungen aus allen folkloristischen Zonen des Landes, dokumentiert aber nicht die ethnische Vielfalt Siebenbürgens.

mo


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