15. Januar 2004

Reußmarkterin wurde 100

Ihr Erntedankfest feierten die Reußmarkter und die von dem tüchtigen und beliebten Pfarrer Wilhelm Meiterth betreuten Gemeinden Großpold, Gießhübel, Weingartskirchen und Gergeschdorf im letzten Herbst in Reußmarkt. Die 100-jährige Jubilarin Maria Dietrich geb. Roth wurde dabei nicht vergessen.
Der Altar war mit Getreide, frisch gebackenem Brot und Weintrauben geschmückt. Sofia Roth geb. Schenker, 87 Jahre alt, spendete einen Weinstock mit Trauben auf einem Spinnrocken. Der Großpoldner Kirchenchor gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit. Anschließend lud die Vorsitzende des Reußmarkter Ortsforums, Sofia Winzel, alle zum Mittagessen in den Gemeindesaal ein. Die Reußmarkter Frauen und Annemarie Draghici, die sich auch sonst für die älteren Dorfbewohner einsetzt, hatten den Saal dekoriert und die Tische für 120 Gäste festlich gedeckt. Sächsische und deutsche Liedern trugen die Singgruppe des Hermannstädter Forums sowie die Singgruppe aus Großpold und Reußmarkt vor. Dr. Hermann Pitters hielt einen interessanten Vortrag über die Geschichte der evangelischen Gemeinden im Unterwald, die Türkenkriege und die Pestepidemie.


Die hundertjährige Maria Roth in Reußmarkt.
Die hundertjährige Maria Roth in Reußmarkt.
Auch unsere 100-jährige Jubilarin Maria Dietrich geb. Roth wurde nicht vergessen. Maria Roth heiratete 1923 den Gemüsegärtner Simon Dietrich. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Maria, heute 80 Jahre alt, und Simon Dietrich (78), zudem gehören vier Enkelkinder und acht Urenkel zum stolzen Nachwuchs. Als liebste Beschäftigung bestickte Maria Dietrich Tisch- und Bettdecken sowie Wandbehänge mit sächsischen Sprüchen, um sie dann an Verwandte in Kanada, den USA und Deutschland zu verschicken. Vom Bürgermeister der Gemeinde Reußmarkt erhielt die Jubilarin eine Bodenvase aus Porzellan mit der deutschen Inschrift: „Herzliche Glückwünsche zum 100. Geburtstag".

Alle in Deutschland lebenden Landsleute gratulieren der Jubilarin im Nachhinein und wünschen ihr viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen.

Martin Roth


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 1 vom 20. Januar 2004, Seite 29)

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