21. Januar 2004

Musikverein Agnetheln feiert 140. Jubiläum

Am 17. November letzten Jahres erfüllten sich 140 Jahre seit der Gründung des Musikvereins Agnetheln. Im Jahre 1899 zählte der Musikverein 176 Mitglieder, davon 96 ausübende und 80 unterstützende.
Nach dem 2. Weltkrieg rief Pfarrer Drechsler mit Hilfe weiterer Vereinsmitgliedern und unter Überwindung beträchtlicher Schwierigkeiten die Blasmusik wieder ins Leben. Nach Pfarrer Drechsler übernahm Musiklehrer Fernengel (Fizi) den Dirigentenstab. Damit begann der große Aufschwung der Agnethler Blasmusik.

Unter der Leitung von Martin Bilz vergrößerte sich das Orchester und die erste Frau kam hinzu. Der Musikverein wurde mit einer einheitlichen Uniform ausgestattet. Die Blaskapelle nannte sich "7. November" nach der Leder- und Schuhfabrik, welche die Kapelle finanziell unterstützte. Nach Bilz übernahm Fernengel wieder den Dirigentenstab und setzte den Aufschwung fort. Ihm folgten Kessler und Frank (Honi), der letzte Dirigent der Agnethler Blaskapelle, unter dem die Blaskapelle ihre größten Erfolge feierte.



Agnethler Blasmusik (vermutlich aus dem Jahr 1952), links liegend: Ernst Wellmann, Josef Szilaghy; 1 Reihe von links: Hans Wellmann, Richard Wellmann, Karl Rottmann, Fritz Wachsmann, Dirigent Martin Bilz, Daniel Filp, Hans Knall, Georg Buchholzer und Robert Wecker; 2. Reihe von links: Walter Markeli, Wilhelm Gassner, Michael Krauss und Hans Barner; 3. Reihe: Wilhelm Orend, Wilhelm Wächter, Kurt Brenner, Wilhelm Reiner und Gerhard Orend.
Agnethler Blasmusik (vermutlich aus dem Jahr 1952), links liegend: Ernst Wellmann, Josef Szilaghy; 1 Reihe von links: Hans Wellmann, Richard Wellmann, Karl Rottmann, Fritz Wachsmann, Dirigent Martin Bilz, Daniel Filp, Hans Knall, Georg Buchholzer und Robert Wecker; 2. Reihe von links: Walter Markeli, Wilhelm Gassner, Michael Krauss und Hans Barner; 3. Reihe: Wilhelm Orend, Wilhelm Wächter, Kurt Brenner, Wilhelm Reiner und Gerhard Orend.


1980 errang die Kapelle in Buziasch den ersten Platz auf Landesebene. Sie setzte sich gegen 20 Musikkapellen durch. 1984 konnten die Agnethler diesen Erfolg in Klausenburg wiederholen. In den folgenden Jahren wurden weitere Erfolge verzeichnet. Mit der Musikkapelle verbinden sich viele schöne Erinnerungen, wie an den 1. Mai, an dem wir alljährlich frühmorgens auf der Steinburg ein Ständchen spielten und Jung und Alt zusammen das Lied "Der Mai ist gekommen" sangen. Ferner fand jedes Jahr der "Grigori" im "Zäpenbesch" statt, wo viele Agnethler sich beim Sackhüpfen oder Seilziehen vergnügten. Nicht zu vergessen der Musikantenball, wo man sich immer gut unterhalten hat. In Agnetheln fanden regelmäßig stets ausverkaufte Musikkonzerte statt, zudem bot die Kapelle Konzerte in Fogarasch, Reichersdorf, Roseln und anderen Ortschaften. Höhepunkt aller Darbietungen war das jährliche Urzelnfest in Agnetheln. Das Fest lockte viele Besucher von nah und fern an, sogar das Fernsehen war manchmal dabei. Der letzte Auftritt der Musikkapelle Agnetheln fand im Juni 1990 statt, wonach die meisten Musiker nach Deutschland übersiedelten. Einen Teil der Musikinstrumente hinterließ man dem Kulturhaus Agnetheln bzw. der Evangelischen Kirche in Agnetheln.

Wilhelm „Scheppa“ Wächter

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 1 vom 20. Januar 2004, Seite 29)

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