29. Februar 2004

Paul Schuster liest erstmals in München

Obwohl er schon seit mehr als dreißig Jahren in Berlin lebt und ab und zu in den Süden fährt, ist es doch erstaunlich, dass Paul Schuster es bis jetzt nicht geschafft hat, in München zu lesen. Seine erste Autorenlesung in der bayerischen Landeshauptstadt findet am Donnerstag, dem 4. März, 19.00 Uhr, im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, statt. Paul Schuster liest aus dem im vergangenen Sommer erschienen Erzählband „Huftritt“, der kurz vor und nach dem Ersten Weltkrieg in und um Hermannstadt spielt, sowie aus zum Teil noch unveröffentlichten Texten.
Der Autor ist zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten. Dabei sind aus Schusters Feder durchaus bemerkenswerte Arbeiten hervorgegangen, man denke nur an den Jugendroman „Der Teufel und das Klosterfräulein“, der in den 50-er Jahren in Siebenbürgen für Aufregung gesorgt hat, oder an den zweibändigen Roman „Fünf Liter Zuika“ (1961-1963 erschienen), dessen ersten Teil erst kürzlich neubearbeitet vom Rimbaud-Verlag in Aachen veröffentlicht wurde. Zahlreiche Texte wurden im NDR gesendet oder erschienen in literarischen und kulturpolitischen Zeitschriften. Auch wird der gebürtige Hermannstädter als „Nestor der deutschen Schreibbewegung“ bezeichnet, wobei Schuster als Dozent für experimentelles Schreiben in Seminaren bisher mehrere Hundert Teilnehmer angeleitet hat, ihre Gedanken zu Dingen des Alltages aufzuschreiben.

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