6. März 2004

Urzel-Höhepunkte in Franken

Für viele Urzeln, die am 22. Februar anlässlich des Fastnachtszugs der Stadt Nürnberg im Haus der Heimat eintrafen, war schon die vom Urzel-Gruß „Hirräi!“ begleitete Begrüßung mit Hanklich, Krapfen, Striezel und einem Schnäpschen ein Höhepunkt.
Das Knallen unter der Erde und Singen in der U-Bahn sowie der Festzug selber gehören schon zur Routine, ebenso die uns mit Jubel und Bewunderung aufnehmende, die Straßen säumende Menschenmasse. Die disziplinierte Aufstellung der Urzeln bot den Künstlern unter ihnen den passenden Rahmen, um hervorragend knallen zu können. Auch die Jüngsten achten beim Umzug darauf, dass die knallenden Urzeln gut abgesichert werden, dass also kein Zuschauer zu Schaden kommt. Ein ganz besonderer Höhepunkt waren inmitten der Urzeln die beiden Reifenschwinger (in den Reifen stehen lose gefüllte Weingläser) Kurt Filp, der Routinier aus Heilbronn, sowie Gitte Henning (18) aus Uehlfeld, die sich kurz davor entschlossen hatte, das Reifenschwingen zu lernen.



Die Urzeln vor dem Haus der Heimat in Nürnberg.
Die Urzeln vor dem Haus der Heimat in Nürnberg.


Mit guten Tipps vom Meister traute sie sich auch sogleich mit ihm auf den Schauplatz Straße und schwang fehlerfrei volle Weingläser zu den Klängen der beiden Akkordeonspieler Christian Fuss und Reinhold Burkart (Herzogenaurach/Weisendorf). Das Haus der Heimat Nürnberg fördert alte Bräuche und bot den Siebenbürger Urzeln erst die Plattform Nürnberger Altstadt und danach Urzelkraut im Haus der Heimat, wo viele Helfer und Freunde die Urzeln empfingen. Doris und Georg Hutter belebten den alten Brauch der Urzel-Taufe, wobei u. a. der Vorsitzende der Volkstanzgruppe Herzogenaurach, Gerhard Berner, sowie die dreijährige Michaela Roth aus Hilpoltstein getauft wurden. Ersterer musste den etwas derben Urzelspruch aufsagen, während Michaela auf die Frage, ob die Urzeln ihr gefallen, klar „Ja“ sagte und sich artig für die Taufe bückte. Horst Göbbel, Vorsitzender des Hauses der Heimat, begrüßte die Urzeln und freute sich über die vielen jungen Urzeln, weil er dadurch die Pflege unseres Brauches vorläufig gesichert sieht.

Eine zwölfköpfige Urzelgruppe nahm am Faschingsdienstag in Weisendorf am Umzug des Gaudi-Wurms teil und begeisterte die überraschten Faschingsfans. Der gelungene Erstauftritt bereitete den Urzeln viel Spaß. Er begann traditionell beim Urzelkraut und endete bei Krapfen und Kaffee im Hause Berner (bei Brigitte und Gerhard), wofür die Urzeln sehr dankbar sind. Sie vertrieben dafür nach alter Sitte Sorge und Ärger aus dem Haus. Hirräi!!!

Doris Hutter



Fotoalbum Urzeln 2004 in Franken

www.siebenbuerger.de/bilder/urzeln2004

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