8. März 2004

SJD will Jugendarbeit durch Mitgliedschaft in der DJO stärken

Die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) wird noch in diesem Jahr der DJO (Deutschen Jugend in Europa) beitreten. Dies hat die SJD-Bundesjugendleitung auf ihrer ersten zentralen Arbeitstagung in diesem Jahr am 21. Februar in Heilbronn beschlossen. Dadurch will die SJD neue Fördermittel erschließen, um ihr breit gefächertes Freizeitangeboten für junge Leute zu finanzieren.
Die Bundesgeschäftsstelle der DJO in Berlin hatte sich im vergangenen Jahr ganz besonders um den Beitritt der SJD bemüht. Dies geschah nicht nur in Gesprächen mit Vertretern der Bundesjugendleitung, sondern auch durch das Infomagazin „Pfleil“, das im Oktober 2003 dem Schwerpunktthema „Rumäniendeutsche Jugend in Deutschland“ gewidmet war. In dem Heft stellte die SJD ihre aktive und vielseitige Jugendarbeit vor.

Die Tagung in Heilbronn wurde von Bundesjugendleiter Rainer Lehni geleitet und befasste sich zunächst mit dem möglichen Beitritt der SJD in 2004 in die DJO (Deutsche Jugend in Europa). Dies ist ein bundesweit tätiger Dachverband, zu dem die in fast allen Bundesländern vertretenen DJO-Landesverbände ebenso gehören wie einige landsmannschaftlich organisierte Jugendverbände, darunter jene deutscher Jugendlicher aus dem Banat, Russland, Oberschlesien, Pommern und Ostpreußen. Jugendliche aus den ehemaligen deutschen Ost- und Siedlungsgebieten hatten den Dachverband 1951 unter dem Namen „Deutsche Jugend des Ostens“ (DJO) gegründet. Ein besonderer Schwerpunkt der internationalen Jugendarbeit liegt im kulturellen Bereich. Die DJO ist Mitglied im Deutschen Bundesjugendring und wird somit für die SJD eine zentrale Anlaufstelle sein, um Fördermittel aus dem Kinder- und Jugendplan der Bundesrepublik Deutschland zu beantragen. Förderungen sind beispielsweise für Kurse und Arbeitstagungen, internationalen Jugendaustausch, Studienreisen, internationale Jugendwochen, Pilotprojekte sowie auf Versöhnung und Verständigung ausgerichtete Begegnungsmaßnahmen mit den Völkern Ost-, Mittel- und Südosteuropas möglich. Gerade mit Blick auf die auch in diesem Jahr angespannte Finanzlage ist es für die SJD sinnvoll und angebracht, Mitglied in der DJO zu werden, um neben den Mitteln, die die Landsmannschaft der SJD jährlich für Jugendarbeit zur Verfügung stellt und der eigenen Finanzierung durch die SJD-Mitgliedschaft, eine weitere Fördermöglichkeit zu erreichen. Auf dieser Grundlage will die SJD auch in diesem Jahr den Jugendlichen eine breite und ansprechende Palette von Veranstaltungen anbieten. Astrid Rheiner, Leiterin der Tanzgruppe Ludwigsburg, koordiniert als Referentin der SJD Baden-Württemberg die Zusammenarbeit mit der DJO auf Landesebene. Sie wurde von der SJD-Bundesjugendleitung kommissarisch mit der gleichen Aufgabe auf Bundesebene betraut.

Erhebliches Potenzial – aber nur wenig Mitglieder

Ein wichtiges Thema der Sitzung war der SJD-Mitgliedschaft und der verstärkten Mitgliederwerbung gewidmet. Derzeit gehören der SJD insgesamt 44 eingetragene Mitglieder an, das sind 28 in Baden-Württemberg, sieben in Nordrhein-Westfalen, vier Mitglieder in Bayern, vier in Rheinland-Pfalz und ein Mitglied in Hessen. Angesichts des erheblichen Potentials an aktiven Mitgliedern in den derzeit 58 siebenbürgisch-sächsischen Tanzgruppen, in den vereinzelt vorhandenen Jugendgruppen und den vielen siebenbürgisch-sächsischen Fußballmannschaften sind die derzeit 44 SJD-Mitglieder eine verschwindend geringe Zahl. Es besteht erheblicher Handlungsbedarf. Deshalb will die SJD ihren Bekanntheitsgrad erhöhen und verstärkt um neue Mitglieder werben. Bei den SJD-Veranstaltungen dieses Jahres soll Informationsmaterial ausgelegt werden, z.B. beim Volkstanzwettbewerb (23. Oktober in Mirskofen bei Landshut), an beiden Tanzbällen der SJD (Frühlingsball am 20. März in Nattheim bei Heidenheim und Herbstball am 23. Oktober in Mirskofen bei Landshut).

Das Pressereferat der SJD beabsichtigt, vierteljährlich einen Newsletter herauszugeben und jeweils zum Quartalsbeginn per E-Mail an einen großen Kreis jugendlicher Interessenten zu verschicken. Die Publikation soll eine immer größer werdende Zahl von Jugendlichen ansprechen, sie über aktuelle Themen und Termine der SJD auf dem Laufenden halten und somit das Zugehörigkeitsgefühl unter siebenbürgischen Jugendlichen stärken. Der Newsletter wird selbstverständlich eine Beitrittserklärung enthalten, um den Weg neuer Mitglieder in die SJD zu ebnen.

Termine 2004

Die jugendliche Beteiligung am diesjährigen Heimattages wurde ebenfalls auf der Tagung in Heilbronn geplant. Das kulturelle Rahmenprogramm des Pfingsttreffens vom 28. bis 31. Mai 2004 in Dinkelsbühl wird von der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen hauptverantwortlich ausgerichtet. Die SJD-Bundesjugendleitung wird geschlossen am Trachtenumzug teilnehmen und diesen traditionsgemäß anführen. Die Einzeldarbietungen der Tanzgruppen finden vor der Schranne und auf dem Altrathausplatz statt, gefolgt vom traditionellen Aufmarsch und dem Gemeinsamen Tanzen. Am Sonntag werden Jugendliche mit Fürbitten den Gottesdienst mitgestalten. Die Betreuung des Zeltplatzes liegt in diesem Jahr in den Händen des SJD-Teams unter der Leitung von Ute Schuller, Adelheid Schuller und Hans-Martin Sonntag. Neben dem Sportturnier und der Betreuung des Infostandes am Heimattag (durch die SJD Rheinland-Pfalz/Saarland) übernimmt die Jugend diesmal Verantwortung beim Abzeichenverkauf. Zur Vorbereitung des Gemeinsamen Tanzens findet vom 19. bis 21. März das Vorbereitungsseminar zum Heimattag 2004 in Heidenheim statt.

Erste Vorbereitungen für den Volkstanzwettbewerb der SJD am 23. Oktober 2004 in Mirskofen bei Landshut wurden bereits getroffen. In der Jugendherberge in Landshut wurden schon Übernachtungsplätze reserviert, für den Herbstball der SJD am Samstagabend wurde die Musikband „Amazonas-Express“ engagiert. Am 24. Oktober findet der Jungsachsentag in der Jugendherberge in Landshut statt. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe innerhalb der Bundesjugendleitung gebildet, die mögliche Satzungsänderungen in der Jugendordnung vorbereitet.

Vielseitige Aktivitäten organisieren in diesem Jahr auch die SJD-Landesgruppen. In Baden-Württemberg sind neben den obligatorischen Landesjugendleitungsitzungen und dem Landesjugendtag mit Neuwahlen in Heidenheim auch ein gemeinsames Seminar mit der SJD Nordrhein-Westfalen und ein Tanzseminar im Spätherbst geplant. Die Landesjugendleitung Bayern wies auf das Hallenvolleyballturnier der Jugendtanzgruppe München am 27. März hin, für Juli ist eine Zeltfeizeit an der Donau geplant und am 31. Juli ein Großereignis: das Beach-Volleyball-Turnier der Tanzgruppe Augsburg. In Hessen wird die Tanzgruppe Pfungstadt am 6. November ihr zehnjähriges Jubiläum feiern, wobei die befreundete Tanzgruppe Nieder-Olm aus Rheinland-Pfalz auftreten wird. Die Landesjugendleitung Nordrhein-Westfalen hält am 9.-10. Oktober ihren Landesjugendtag mit Vorstandswahlen ab, gekoppelt mit einem Tanzseminar. Vom 24.-26. September 2004 steht in Köln ein gemeinsames Seminar mit der SJD Baden-Württemberg auf dem Programm.

Auf Bundesebene lädt die SJD in diesem Jahr zu folgenden Ereignissen ein:
vom 18. bis 20. Juni - Wanderwochenende im Donautal in Zusammenarbeit mit der Adonis-Gruppe der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins,
16. bis 18. Juli - Segelfreizeit auf dem Ijssel-Meer (Holland),
vom 26. bis 28. November - Herbstseminar der SJD.
Die nächste Tagung der Bundesjugendleitung findet vom 10. bis 12. September in Mainz statt.

Inge Erika Knoll

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