17. April 2004

Grimm organisiert 40. Hilfskonvoi für Siebenbürgen

Das Fazit des Organisators der Rumänienhilfe Westmittelfranken, Hermann Grimm, zum 40. Konvoi lautet: „Trotz aller Hindernisse wurde wieder Großes geleistet.“ Dank eines Hinweises von Ernest Bachmann, Sächsisch-Regen, einem langjährigen Berater der Rumänienhilfe, hat die Rumänienhilfe Westmittelfranken in Ekkehard Zaig einen neuen Partner gefunden. Zaig ist seit 1990 Bürgermeister der Gemeinde Tekendorf und Präsident des Roten Kreuzes Bistritz. In dieser Funktion konnte er die erforderliche Empfangsbestätigung für ganz Rumänien erteilen, so dass auch die Aktionen in Konstanza und im Banat, die durch einige Mitarbeiter in Eigenregie betrieben wurden, abgedeckt waren.
In Tekendorf wurden im Lager des Roten Kreuzes Krankenbetten, Nahrung für Kleinkinder, Schultaschen und Matratzen abgeladen. Da auch Lechnitz Hilfe bitter nötig hat, hielt auch dort ein LKW mit Hilfsgütern. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit setzten die „Freunde aus Franken“ in Schäßburg, denn die „Burg der Träume“ strebt eine Städtepartnerschaft mit dem fränkischen Dinkelsbühl an. Der Kindergarten erhielt Spielsachen und Möbel. Das städtische Krankenhaus wurde mit steriler Arbeitskleidung für die Ärzte, Kathetern, Wunddesinfektionsmitteln, Medikamenten u.a. bedacht. Auch das Kinderkrankenhaus und das Behindertenheim erhielten Spenden. Nicht vergessen wurde auch die touristische Attraktion der Stadt, das Museum im Stundturm. Hier sorgt der „Verein für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland“ (VDA) für eine weitere Steigerung der Attraktivität. Einige Mitarbeiter besuchten das Museum mit Führung durch einen jungen Deutschen. Grimm führte ein Gespräch mit Bürgermeister Dorin Danesan und seinem deutschstämmigen Stadtrat Adrian Popa sowie mit Dechant Bruno Fröhlich, einem früheren Konvoimitarbeiter.



Gruppenbild der Konvoiteilnehmer mit Hermann Grimm (Dritter von Links)
Gruppenbild der Konvoiteilnehmer mit Hermann Grimm (Dritter von Links)


Der Kindergarten in Groß-Alisch erhielt zum zweiten Mal Hilfsgüter. Dort erlebten die fränkischen Gäste Auftritte von Kindern und Jugendlichen in rumänischer Tracht, eingebettet in einen kulturellen Abend, der von den Mitarbeitern der Rumänienhilfe Dagmar und Andrea Kotsch (Uffenheim) mitorganisiert wurde. Die Aktionen in Schäßburg und Groß-Alisch wurden vom rumänischen Fernsehen gefilmt.

Beeindruckt waren die Helfer von Großlasseln (Laslea) nahe Schäßburg, wo ein medizinisch-soziales Projekt besteht. Eine Arztpraxis, Pflegebetten für alleinstehende alte Menschen, ja sogar eine Hospizstation beherbergt das Haus. Die Partnerschaft mit der Diakonie Neuendettelsau macht es möglich, dass Schwestern und Ärzte des Hauses in Franken ein Praktikum absolvieren können. Seit Jahren wird dieses Projekt von der Rumänienhilfe Westmittelfranken unterstützt. Die Freunde aus Franken ließen hier Gemüsesamen und kistenweise Medikamente zurück. In Sächsisch-Regen erhielten das Kinderheim Casa Maria II, getragen von der orthodoxen Kirche, das Krankenhaus und die Apotheke Spenden. Das Dorf Deutsch-Zepling, Heimatdorf des Schwiegervaters von Hermann Grimm, in dem immer noch einige Deutsche leben, erhielt Gartensamen, Bälle und Malhefte für die Kinder in Kindergarten und Schule, Bettwäsche und Kleidung für bedürftige Bürger der Gemeinde.

Eine besondere Geste der Rumänienhilfe war der außerplanmäßige Sonntagsgottesdienst für alle Interessierten. Das Gemeindehaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Alfred Ostertag, Mitarbeiter der Rumänienhilfe, übernahm die Liturgie. Die Mitarbeiterinnen Inge Ebert und Christiane Vogt sorgten für die musikalische Gestaltung.

Der gemeinsame kulturelle Abend mit dem Deutschen Forum in Sächsisch-Regen war ein voller Erfolg. Mitglieder des Deutschen Forums sorgten für Speis und Trank, Grimm und seine Mitarbeiter für das Kulturelle. Auf ihre Einladung musizierten Zigeuner aus Weilau. Noch besser kam allerdings das gemeinsame Volksliedersingen bei den Reenern an.

Dankbar ist Grimm für die Unterstützung aus dem oberösterreichischen Andorf und ob der Spenden von Helga Schravogel aus Großengersdorf bei Wien. Auf diesem Wege wurden Gartensamen und Süßigkeiten beigesteuert. Über Ostern ist Hermann Grimm mit der Europatanzgarde Wassertrüdingen in Siebenbürgen unterwegs. Ein Höhepunkt des Besuchs wird der Staatsempfang des Deutschen Generalkonsulats in Sächsisch-Regen sein. Generalkonsul Jörg Schulz und sein Kulturattaché Hilmar Münch hatten Grimm diesen Empfang bei seinem Besuch in Hermannstadt zugesagt.

Christiane C. Vogt


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