Eloquent zeichnete Pfarrer Gross die Entwicklungsgeschichte der Kirche seit der Reformation in Siebenbürgen und vor allem deren Bedeutung als Nationalkirche und Volkskirche nach und ließ die Bemühungen bedeutender geistlicher Gelehrter wie Johannes Honterus, Mathias Ramser oder weltlicher Gelehrter der Nationsuniversität um die Durchsetzung der lutherischen Reformation in Siebenbürgen erkennbar werden. Die ursprüngliche Absicht war, die Spaltung in verschiedene Konfessionen zu verhindern. 1547 wurde in der Honterusdruckerei die „Kirchenordnung aller Deutschen in Siebenbürgen“ verlegt, die durch den Beschluss der Nationsuniversität vom Jahr 1550 als Richtschnur zur Durchführung der lutherischen Reformation festgelegt wird. Mit der Annahme des Augsburger Bekenntnisses im Jahr 1572 erfolgte der Anschluss an die lutherische Kirche Deutschlands.

Pfarrer Michael Gross während seines Vortrages in München. Foto: Oswald Kessler

Mit vielen akribisch zusammengetragenen Details gewährte uns Pfarrer Gross – trotz der Kürze der Zeit - einen fundierten Einblick in die Veränderung der kirchlichen Landschaft Siebenbürgens im Laufe von fast fünfhundert Jahren, machte aber auch die ungeheuere Bedeutung der Reformation in Siebenbürgen für die Identität der siebenbürgisch-sächsischen Kirche und somit der Siebenbürger Sachsen deutlich.

Dem Vortrag folgten lebhafter Applaus und eine angeregte Diskussion. Die von Seiten der Zuhörer gestellten Fragen bewiesen, dass das Thema viele beschäftigt und immer wieder Fragen zu Kirche und Identität der Siebenbürger Sachsen aufwirft.

Für seinen aufschlussreichen Vortrag und die freundliche, kompetente Beantwortung aller Fragen sei Herrn Pfarrer Gross auch auf diesem Wege recht herzlich gedankt. Im Namen des Vorstandes der Kreisgruppe München

Heidemarie Schmidt