20. April 2004

Gelungenes Rhetorikseminar in Nürnberg

Einen prall gefüllten Tag mit rhetorischen und anderen Leckerbissen“ hatte Horst Göbbel allen interessierten Jugendlichen aus Bayern versprochen. Und dieses Versprechen konnte er halten. Schon vor einigen Jahren hatte Helmut Wenzel, damals stellvertretender Jugendleiter von Bayern, die Idee, ein Rhetorikseminar für die Landesjugendleitung zu veranstalten. Als Referent bot sich nun Horst Göbbel an, der als Gymnasiallehrer, Vorsitzender der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen und stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Bayern überaus kompetent ist.
Am 6. März wurden wir bereits um 9 Uhr morgens von Horst Göbbel und seinen Mitarbeiterinnen Doris Hutter, Öffentlichkeitsreferentin der Landesgruppe Bayern und stellvertretende Bundesvorsitzende, und Annette Folkendt, Leiterin der Kindertanzgruppe Nürnberg, im Haus der Heimat in Nürnberg mit Brezeln und Croissants empfangen. Die Vorstellung der Teilnehmer, sechs Mitglieder der Landesjugendleitung Bayern und zwei Teilnehmer aus Nürnberg, brachte die erste Redesituation. Nervosität kam auf. Dass die Anspannung nicht nur hemmen, sondern auch beflügeln kann, durften wir im weiteren Verlauf des Tages erfahren.



Im Seminarraum, Haus der Heimat, Nürnberg: v.l.n.r.: Horst Göbbel, Katrin Bayr, Ute Schuller, Uwe Wagner, Elmar Wolff, Christel Hermann, Kerstin Arz, Adelheid Schuller, Michael Folberth, Gerd Mieskes.
Im Seminarraum, Haus der Heimat, Nürnberg: v.l.n.r.: Horst Göbbel, Katrin Bayr, Ute Schuller, Uwe Wagner, Elmar Wolff, Christel Hermann, Kerstin Arz, Adelheid Schuller, Michael Folberth, Gerd Mieskes.


Nach einer allgemeinen Einführung in die Rhetorik folgte die erste praktische Übung: „Begrüßen Sie das Publikum beim Tanzgruppenwettbewerb der Siebenbürger Sachsen“. Zwei Minuten sollte diese Begrüßung dauern. Als Redner erscheint einem die Zeit sehr lang. Dann stand man doch nur eine knappe Minute vorne am Stehpult. Alle Redner wurden von Doris Hutter gefilmt, die auch die Fotodokumentation übernahm. Die Aufzeichnungen wurden gemeinsam besprochen. Die gut gemischte Gruppe bot die Möglichkeit, auf unterschiedliche Probleme einzugehen und sich Anregungen zu holen.

Das Mittagessen, wie auch die weitere Verpflegung vorzüglich von Annette Folkendt zubereitet, stellte eine willkommene Unterbrechung der doch recht anstrengenden Analysen dar. Gegen die Mittagsmüdigkeit hatte sich Horst Göbbel etwas einfallen lassen. Wir brachen auf zu einem Rundgang durch die Nürnberger Altstadt. Am Schönen Brunnen auf dem Hauptplatz werden demjenigen drei Wünsche erfüllt, der am goldenen Ring dreht; wenn er dreimal dreht, wird er mit reichem Kindersegen belohnt. Jeder hat den Ring gedreht! In der ältesten Stadtpfarrkirche Nürnbergs, St. Sebald, zeigte uns Herr Göbbel sehr anschaulich die unterschiedlichen Bauphasen und die Besonderheiten der Innenausstattung. Wieder zurück im Haus der Heimat wartete schon der nächste Leckerbissen auf uns: Kaffee und Kuchen. Erfrischt starteten wir in die zweite Runde unseres Seminars. Anhand eines eigenen Vortrags, einmal sachlich und chronologisch aufgebaut, das zweite Mal rhetorisch aufbereitet und unter Einbeziehung des Publikums, vermittelte uns Horst Göbbel ein Gefühl für die Wirkung eines Einstiegs in eine Rede, der den Zuhörer einfängt, und ihn mit Spannung auf die Fortsetzung warten lässt. Zur Auflockerung sahen wir uns Videobeispiele von aktuellen bzw. historischen politischen Reden an. Danach hieß es auch schon wieder: „Das Essen ist fertig!“ Bereits während des Abendessens war das Gesprächsthema Siebenbürgen und so bildete unsere letzte Aufgabe einen gelungenen Abschluss dieses „prall gefüllten“ Tages: „Wie würdet Ihr die Siebenbürger Sachsen unterschiedlichen Gruppen (z.B. Jugendlichen, Kollegen oder einem Kommunalpolitiker) vorstellen?“ Nur zwei bis drei Sätze als Beginn eines Vortrags, was wiederum gefilmt und besprochen wurde. Erstaunlich, was sich trotz beginnender Müdigkeit noch vollbringen lässt – es war immerhin schon zehn Uhr abends.

Den ganzen Tag gesessen und geredet, da kam die hauseigene Kegelbahn genau richtig. Und, wie Uwe Wagner, einer der Teilnehmer, so treffend formulierte: „Wo die Sachsen zusammenkommen, da wird getanzt.“ Geschlafen wurde im Seminarraum, ein Schlafsack neben dem anderen. Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen brachen wir müde, aber mit vielen neuen Erfahrungen nach Hause auf. Danken möchten wir Horst Göbbel und seinem Team für die Organisation, Durchführung und Gestaltung dieses Seminars. Wir würden jederzeit wieder ins Haus der Heimat nach Nürnberg kommen!

Katrin Bayr


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