1. Mai 2004

"Der Wängter äs vorbäi"

Lesen Sie passend zur Jahreszeit das Mundartgedicht von Rose Schmidt: "Der Wängter äs vorbäi".
Der Wängter äs vorbäi


Von Rose Schmidt

Det Fruagiuhr scherelt den Wängter of,
kiahrt Schnii och Kailden dervun,
broingt Sonnenscheng och Bleamen mät,
de Vijel kennen fahrhär hiemen kun.

De Amsel schleppt den gunzen Dauch
k1ien Zwenkcher fuar det Näst,
säi ploddert sich al Saingan af,
sorjt dat de Katz är Kängd net frässt.

Det Kuaren schoißt kräftich än de Loaft,
versprächt en giaden Aren,
gesächert äs as dajlich Bruit,
och Keochen essen mir garen.

Äng wegder kit det Fruahgiuhr erun,
äng wegder Dauch och Noicht,
nor det Liawen floißt stall dervun,
hot munchem Lied och Fräiden broicht


Der Winter ist vorbei


Von Rose Schmidt

Das Frühjahr schüttelt den Winter ab,
kehrt Schnee und Kälte davon,
bringt Sonnenschein und Blumen mit,
die Vögel können ferneher heimkommen.

Die Amsel schleppt den ganzen Tag
kleine Hölzchen für ihr Nest,
sie plustert sich singend auf,
sorgt, dass die Katze ihr Kind nicht frisst.

Das Korn schießt kräftig in die Luft,
verspricht eine gute Ernte,
gesichert ist unser täglich Brot,
auch Kuchen essen wir gerne.

Immer wieder kommt das Frühjahr heran,
immer wieder Tag und Nacht,
nur das Leben fließt still davon,
hat manchem Leid und Freuden gebracht.

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