27. Mai 2004

Stuttgarter fuhren ins "Ländle"

Die Kreisgruppe Stuttgart der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen veranstaltet schon seit Jahren Busreisen, damit die Mitglieder ihre neue Heimat besser kennen lernen. So fuhr man am 15. Mai in den Nordschwarzwald. Dazu konnte der Vorsitzende der Kreisgruppe, Friedrich Wilhelm Reip, 60 Teilnehmer begrüßen. Etwas Geschichte von den Orten, an denen man vorbeifährt, und den eingeplanten Besichtigungen ist dabei inbegriffen.
Zunächst wurde das Kloster Hirsau besichtigt, die beeindruckende Ruine der einst größten Kirche von Württemberg mit wechselvoller Geschichte. 1692 wurde das Kloster durch den brutalen französischen General Melac. Die Tragödie können die Siebenbürger Sachsen gut nachvollziehen, mussten sie doch früher auch mit ständigen Bedrohungen leben - wie Reiseleiter Otto Depner erklärte. Die Ruine der ursprünglichen Aureliuskirche wurde von katholischen Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg wieder modern hergerichtet, nach einem Spruch von A. Rodin: „Eine Kunst, die Leben in sich hat, restauriert die Werke der Vergangenheit nicht, sondern setzt sie fort.“ Eine ansprechende Motivierung für die Zukunft.

In Zavelstein wurde die kleinste, jedoch romantischste Burgruine (ebenfalls von den Franzosen zerstört) andachtsvoll besichtigt. Der wolkenverhangenen Düsternis entzog man sich durch die Besichtigung des historischen Besucherbergwerkes in Neubulach. In den über 400 Meter langen Erzgängen beeindruckten die Schätze des Erdinneren von Fahlerz mit Silbergehalt, Azurit, Malachit und Schwerspat, u. a. auch die mühsame Arbeitswelt im mittelalterlichen Stollen. Nach einem ausgiebigen Mittagessen stand der Besuch einer der bedeutendsten Mineraliensammlungen des Schwarzwaldes an. Im Glanz von Erzen und farbigen Mineralien funkelten die Augen der Besucher ebenfalls mit.

Die Reise ging weiter durch die besiedelte Landschaft, in froher Stimmung mit Gesang und einzelnen witzigen Darbietungen, vorbei an Schloss Berneck und Wildberg, nach Holzbronn ins „Krabbe-Nescht“, das heißt „Krähen-Nest“, eine sehr urig eingerichtete ehemalige Scheune mit Bewirtung. In diesem heimeligen Umfeld veranstaltete Kulturreferentin Gerhild Reip eine vorgezogene Muttertagsfeier mit Vorlesung und gemeinsam gesungenen Liedern - der Würde des Muttertages entsprechend, was sonst nur noch selten geschieht. Nach der „Vesper“ drängten die Teilnehmer alsbald zum Aufbruch. Trotz schlechten Wetters war es eine sehr schöne Reise.

Dp.

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