"Und wonn hi dennich kit? " Ja, was geschieht dann? Ist es eine Katastrophe, wenn ein Vater endlich nach 13 langen Jahren aus dem Krieg zu Weib und Kind heimkommt? Und: Ist gemeinhin eine Hochzeit nicht eine freudige Angelegenheit? Muss es im Leben immer wieder so komplizierte Situationen geben? Die Problematik geht einem wirklich an die Nieren. Alle handeln richtig und dennoch steht man unversehens vor Entscheidungsfragen mit existenzieller Tragweite. Und muss entscheiden! Und entscheidet!

Die Theatergruppe Augsburg führte das siebenbürgisch-sächsische Mundartstück "Und wonn hi dennich kit" in Schwabach auf. Foto: Uwe Hatzack

Die Augsburger Theatergruppe unter sicherer Leitung von Maria Schenker hat eine große Herausforderung angenommen und diese bestens bestanden. Das ernsthafte Thema, die bunte Schar der Akteure (eine gesunde Mischung aus jung, sehr jung und jung Gebliebenen), die feinen, wertvollen Trachten und die markanten Gesichter der Schauspieler als besonderer Augenschmaus, die vertrauten Lieder und Mundarten aus unseren siebenbürgischen Dörfern, die Präsenz der unmittelbaren Nachkommen von Autorin Maria Haydl im Saal (wann hat man sonst eine solche Ehre?), das erfrischende, vielfache Erinnerungen wachrufende Bühnenbild von Hans Folea-Stamp, die resolute und engagierte Schauspielleiterin Maria Schenker ebenso wie das verlässliche treue Publikum – all das hat den Anwesenden diesen Nachmittag - eingeführt durch den lieblichen Klang vertrauter Lieder, vom Nürnberger Singkreis unter der soliden Leitung von Margarete Schuster vorwiegend in Mundart gesungen und geschickt von Roswitha Flurer präsentiert - zu einem großen Erlebnis gemacht. Und wem verdanken wir das Zustandekommen dieses denkwürdigen Nachmittags? Wieder einmal unserem beherzten Cheforganisator und Faktotum derartiger Veranstaltungen, unserem Kulturreferenten Michael Orend! Danke Misch! Eine letzte Anmerkung: Liebe Augsburger Landsleute! Eure aktive Präsenz in Schwabach hat uns allen auch seelisch viel gegeben. Danke.

Horst Göbbel