23. Juni 2004

200 Obereidischer bei Pfingsttreffen in Hemhofen

Am Obereidischer Treffen, das am Pfingstwochenende in der Mehrzweckhalle in Hemhofen (nahe Erlangen) stattfand, nahmen rund 200 Gäste aus Deutschland, Österreich und den USA teil (die Lokalpresse berichtete). Nach Begrüßung und gemeinsamem Abendessen traten im Rahmen eines Unterhaltungsprogramms die Kapelle „Musictransfer“ und eine siebenbürgische Tanzgruppe auf. Der Samstag klang aus mit dem Multimediavortrag „Obereidisch gestern und heute“ von Richard Emrich und Helmut Klein.
Am Sonntag stand ein gemeinsamer Gottesdienst in der Heilandskirche in Hemhofen auf dem Programm. Anschließend gedachte man der Vertreibung und der Verstorbenen bei einem stummen Marsch mit Fahnen zur Mehrzweckhalle. Bürgermeister Joachim Wersal, Schirmherr des Pfingsttreffens, erklärte in seiner Rede in der Turnhalle, es sei ein besonderer Tag für Hemhofen, da Obereidischer Hemhofen und Zeckern geprägt hätten, und er sei stolz darauf, dass diese Obereidischer „seine“ Bürger seien.

Georg Emrich, Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Obereidisch, führte die Veranstaltungsteilnehmer auf einen Streifzug durch die siebenbürgisch-sächsische Geschichte. Vor 60 Jahren hätten die Menschen, die zuvor über Jahrhunderte in Siebenbürgen Wurzeln geschlagen hatten, fluchtartig ihre angestammte Heimat verlassen, um den Russen nicht zum Opfer zu fallen. Emrich sprach die schwierige Zeit der Existenzgründung in Deutschland, in Österreich und den USA an. Wie der Vorsitzende bekräftigte, bleibe es „sentimentalen Momenten vorbehalten, stolz auf die Heimat und die eigenen Wurzeln zu sein“. Aus diesem Grunde hätten die Obereidischer im Mai 1985 dann auch ihr erstes Treffen veranstaltet, um, damals wie heute, an die Geschichte anzuknüpfen und die gute alte Tradition des Heimatdorfes Obereidisch zu pflegen und weiter zu vermitteln. Denn „nur so kann sich ein Wir-Gefühl entwickeln, das die Grundlage jeder Nation ist“, so Emrich.

Im Rahmen des Abendprogramms sorgten die Auftritte der 20-köpfigen siebenbürgischen Blaskapelle sowie der Siebenbürger Tanzgruppe Herzogenaurach für gute Stimmung. Anderntags, ehe sich die Obereidischer auf die Rückreise machten, ließ man das Pfingsttreffen 2004 noch beim Abschiedssekt ausklingen.

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