3. August 2004

Junge Siebenbürger auf Segeltour in Holland

Unter dem Motto "Sonne, See und Segel" veranstaltete die Bundesjugendleitung der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) vom 16. bis 18. Juli eine Segeltour in Holland. Alle waren begeistert und konnten viel erleben. Die Veranstalter der Tour hatten kein Seemannsgarn gesponnen und erfüllten alle Erwartungen. Die Segelfreizeit war bereits im letzten Jahr von der SJD NRW erfolgreich durchgeführt worden.
Freitagabend trafen sich 34 Jugendliche aus Baden-Württemberg, Bayern, NRW und Rheinland-Pfalz am Hafen im schmucken Kampen in Holland. Die „Hester“, unser Schiff, ein 40 Meter langer Zweimast-Segler aus dem Jahr 1898, lag schon nahe der „Stadsbrug“ (der Stadtbrücke) und wartete auf uns. Nach erfolgreicher Enterung wurden zunächst die Kajüten gestürmt und dann die Kombüse (Schiffsküche) mit leckeren Vorräten fürs Wochenende bestückt. Wir mussten freilich nicht aufgefordert werden, das Schiff mit seinem Unter- und Oberdeck, seinen Kajüten und Kombüsen zu erkunden – im Handumdrehen hatten wir alles in Beschlag genommen. Jerome, der Skipper, und Theis, sein Maat, machten uns mit den Sicherheitsvorkehrungen des Schiffes vertraut und legten zusammen mit uns die Fahrtroute fest. Beim gemütlichen Abendessen unter und über Deck freute man sich auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten oder knüpfte neue Kontakte. Schnell war man eine große Mannschaft.

Alle Mann an Deck der Heesters nach erfolgreichem Segelsetzen. Foto: Andrea Zybarth
Alle Mann an Deck der Heesters nach erfolgreichem Segelsetzen. Foto: Andrea Zybarth

Samstag wurde dann, von allen heiß ersehnt, frühmorgens nach dem Frühstück abgelegt und übers Ketelmeer Kurs auf das Ijsselmeer genommen. „Alle Mann an Deck“, hieß es da. Segelsetzen. Landratten allesamt, ließ sich trotzdem keiner zweimal bitten, und alle packten an, egal ob nun beim Steuern, beim Taue-Knoten oder Segel-Setzen. Die neuen Aushilfsmatrosen hatten sichtlich Spaß, Hand anzulegen. Auch hatten wir richtiges Glück mit dem Wetter: Die Sonne strahlte vom Himmel, nach den verregneten Vortagen hatte keiner damit gerechnet. Zwar hatte soviel Sonnenschein auch den Nachteil, dass uns ein ganzes Heer von Mücken auf unserem Törn begleitete, dennoch konnte das der guten Laune keinen Abbruch tun.

Tagesziel war das Städtchen Enkhuizen. Mit alle Mann machten wir uns auf einen kurzen Landgang durch ein ganz schnuckeliges, kleines Touristikstädtchen. Doch als plötzlich ein schweres Gewitter aufzog und die ersten dicken Regentropfen anfingen, musste es im Eiltempo zurück aufs Schiff gehen. Alles Rennen half nichts und wir waren nass bis auf die Knochen. Beim anschließenden leckeren Chili con carne lachten wir dann alle über unsere unfreiwillige Sporteinlage.

Wegen des schweren Gewitters, das mit tiefschwarzen Wolken alle Hobbyfotographen ins Verzücken geraten ließ, blieben wir über Nacht im Hafen – zwar fiel damit die Bordparty etwas leiser, aber nicht weniger lustig aus.

Sonntagmorgen nahmen wir wieder Kurs auf den Heimathafen! Mit großem Bedauern kam diese Erkenntnis nach und nach bei jedem an. Aber noch war die Fahrt ja nicht zu Ende und noch jede Menge Spaß stand an, etwa beim morgendlichen Aerobic an Deck oder bei den Motorbootausflügen mit Theis und Jerome, die dafür sorgten, dass niemand ständig ans Ende der Reise dachte, sondern erst nochmals richtig Spaß und Abwechslung auf dem Plan standen. Gegen 18 Uhr erreichten wir unseren Heimathafen, und so ging die Tour zu Ende.

Entgegen allen Befürchtungen war übrigens von Seekrankheit keine Spur, was sicherlich am geringen Seegang gelegen haben mag. Oder an den kurzen Nächten. Ein spezielles Dankeschön gilt den Organisatoren der SJD, allen voran Heike Mai und Rainer Lehni. Nächstes Mal sind wir wieder alle dabei. Das steht fest. Und bis dahin erinnern die vielen Fotos an das schöne Wochenende auf See.

Andrea Zybarth

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