5. August 2004

100-jährige Jubilarin und Kronenfest in Traunreut

Zwei besondere Ereignisse haben das Vereins- und Kulturleben der Kreisgruppe Traunreut der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in den letzten Wochen geprägt: das 100-jährige Jubiläum von Frieda Wagner und das gelungene Kronenfest.
Der Vorsitzende Kreisgruppe, Norbert Klein, überreicht der 100-jährigen Frieda Wagner eine Geburtstagskarte und einen Blumensterrauß. Foto: Oswald Zerwes
Der Vorsitzende Kreisgruppe, Norbert Klein, überreicht der 100-jährigen Frieda Wagner eine Geburtstagskarte und einen Blumensterrauß. Foto: Oswald Zerwes
Auch auf diesem Wege möchte der Vorstand der Kreisgruppe Traunreut der Siebenbürger Sächsischen Frieda Wagner zu ihrem 100. Geburtstag gratulieren. Frau Wagner wurde am 10. Juli 1904 in Bistritz geboren. Mit ihrem Ehemann, der seine Karriere als k.u.k. Offizier begann, lebte sie in vielen Städten Rumäniens. Von 1940 bis zu ihrer Ausreise im Jahre 1977 wohnte sie in Hermannstadt. Seit Mai 1977 ist sie nun zu Hause in Traunreut.
Liebe Frau Wagner, wir wünschen Ihnen alles Gute, die beste Gesundheit und Gottes Segen.

Norbert Klein

Kronenfest

„Die Erinnerungen bleiben, so glaube ich, so denkst auch du. Niemand darf sie uns verbieten, niemand hat das Recht dazu.“ Mit diesen einleitenden Worten begrüßte Norbert Klein, Vorsitzender der Kreisgruppe Traunreut, den 1. Bürgermeister der Stadt Traunreut, Franz Parzinger, den Kulturreferenten Reinhold Fuchs und die Vorsitzenden der vertretenen Landsmannschaften sowie die zahlreichen Kreisgruppenmitglieder, darunter den Ehrenvorsitzenden Otto Schatz, der Gründer und 28 Jahre lang erster Vorsitzender der Kreisgruppe war, ebenso Hermine Schatz als Mitglied des Landesvorstandes.

Seit vielen Jahren haben wir Siebenbürger unsere alte Heimat verlassen, aber die Erinnerungen bleiben bei den meisten Landsleuten immer noch wach. Besonders die älteren Jahrgänge, die unsere alte Heimat noch vor dem Krieg erleben konnten, denken gerne an die schönen Zeiten mit all den Bräuchen und Sitten, die unser Leben - neben schwerer Arbeit und Plage - doch so lebenswert gemacht haben. Diesbezüglich sagte Herr Klein: „Wir betrachten es schon fast als selbstverständlich, obwohl viele von uns wissen, wie leicht es war, unsere Sitten, Bräuche und Traditionen zu verbieten. Und nicht nur das: Es war auch sehr leicht, mit Gewalt und willkürlicher Gesetzgebung aus heimatliebenden Menschen Heimatlose zu machen. Kann man einem Menschen mehr wegnehmen als die Familie und die Heimat?“ Große Anstrengungen werden unternommen zur Schaffung eines vereinten Europa, zur Verständigung der Völker, wo wir Siebenbürger Sachsen aufgrund unserer Geschichte des Zusammenlebens mit anderen Völkern, aufgrund der gelebten Toleranz als Vorbild dienen können. Inzwischen haben wir uns integriert, haben die Trennung aus der alten Heimat überwunden und geben ehrlich zu, dass unser Entschluss zur Übersiedlung der Richtige war. Ein Beweis unserer Freiheit ist die Tatsache, dass wir unser 10-jähriges Kronenfest nach Siebenbürger Art feiern konnten und die Stadt Traunreut uns die Möglichkeit bietet, uns in ihren Räumen und im Garten heimisch zu fühlen.

Im kulturellen Teil des Kronenfestes sang der Trachtenchor unter der Leitung von Grete Fredel vier Lieder, die Tanzgruppe unter Leitung von Anita Groß bot zwei schöne Quadrillen dar. Erstmals trat auch eine Kindertanzgruppe mit einem rhythmischem Tanz auf, einstudiert von Brigitte Schuller und Hildegard Wagner. Dafür ernteten sie viel Applaus. Wegen Regen konnte der Altknecht seine Ansprache leider nur im Bürgersaal des Heimathauses halten. Später aber erkletterte er bei Sonnenschein doch den Kronenstamm, um den Korb mit Süßigkeiten den jubelnden Kindern zu entleeren.

Für das leibliche Wohl sorgten die Grillmeister Andreas Liess und Stefan Frank. Die Frauenreferentin Johanna Hann, unterstützt von vielen Helferinnen, überraschten das Publikum mit einem reichhaltigen Kuchenbüfett. Für gute Stimmung und Lust zum Tanzen sorgte das Musik-Trio Wilhelm Schneider, Hans Hann und Christofer Lang. Für den guten Ablauf des Festes sei all denen gedankt, die mit ihrem Beitrag dieses ermöglicht haben.

Hermine und Otto Schatz

Bewerten:

1 Bewertung: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.