17. August 2004

USA für siebenbürgisch-sächsische Kirchenburgen

7 000 US-Dollar stellt die Bukarester US-Botschaft für die Restaurierung der Kirchenburg in Trappold bereit. Das Geld kommt von einer Weinauktion und -verkostung, die der Botschafter Michael Guest knapp vor Abschluss seiner Mission Mitte Juni in seiner Bukarester Residenz veranstaltete.
Sinn und Zweck dieses Events, so ein Kommuniqué, war es, die Öffentlichkeit auf die siebenbürgisch-sächsischen Bauernburgen aufmerksam zu machen. Nach dem Exodus der Sachsen in den neunziger Jahren sei dieser „einmalige historische und Kulturwert“ zusehends in Gefahr, seine Erhaltung dringendst notwendig. Daher lud der Diplomat zahlreiche Persönlichkeiten, aber auch Amtskollegen zu diesem Ereignis ein. Der bundesdeutsche und der britische Botschafter, Wilfried Gruber und Quinton Quayle, rückten denn auch mit Rebsäften besonderer Sorten aus ihren Landen an, u.a. mit einem Wein aus der Toskana, der von einem amerikanischen Bürger dort erzeugt wird. Gleichfalls für diese Verkostung und Auktion stellten auch bekannte rumänische Winzer ihre Produkte bereit.

Michael Guest präsentierte bei dieser Gelegenheit das Gemeinschaftsprojekt mit dem Hermannstädter „Architekturbüro Fabini“ (ABF), das nun in seiner Endfassung in rumänischer, deutscher und englischer Fassung aufliegt. Die ungarische Ausgabe soll demnächst erscheinen. Es handelt sich um eine Karte mit „Drei Tagesrouten zu siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen in der Region Hermannstadt-Schäßburg“. Zudem präsentierte Architekt Dr. Hermann Fabini den Gästen des US-Botschafters mehrere Plakate von der Trappolder Kirchenburg. Der Hermannstädter Architekt übernimmt die Renovierungsarbeiten.

Trappold (Apold) bei Schäßburg zählt übrigens mit zu den insgesamt 23 Kirchenburgen und Sehenswürdigkeiten, die auf Anregung dieser Karte während dreier Tagestouren besichtigt werden können. Zwei davon haben den Ausgangspunkt Hermannstadt, zur dritten startet man aus Schäßburg. Auf der Kartenseite im Maßstab 1:140 000 werden die Routen und jeweiligen Zielorte zum Teil mit den skizzierten Kirchenburgen angeführt, auf der Textseite erfährt man die wichtigsten Details im Zusammenhang mit den jeweiligen Baudenkmälern. So gelangt man am ersten Tag von Hermannstadt übers Harbachtal an Holzmengen, Alzen, Agnetheln und Schönberg vorbei bis nach Großschenk und schwenkt von hier über Kerz, Heltau und Michelsberg wieder zurück. Die zweite Tour führt über Großscheuern und Stolzenburg ins Kokeltal mit den weiteren Kirchenburgen von Frauendorf, Wurmloch, Mediasch und Meschen. Von Schäßburg aus kann man sodann Trappold, Henndorf, Jakobsdorf, Reichesdorf, Birthälm, Großkopisch und Waldhütten anpeilen. Überdies enthält die Textseite Erklärungen von Fachausdrücken, ferner die Adressen der jeweiligen Kontaktpersonen, die Besuchszeiten der einzelnen Bauernburgen sowie fallweise die Eintrittsgebühren.

Martin Ohnweiler


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