21. August 2004

Vogel des Jahres: der Adebar

Der Weißstorch wurde zum Vogel des Jahres in Rumänien erklärt. Diesen Beschluss fasste der Ornithologenverband, da heuer erneut eine Storchenzählung europaweit stattfindet und Rumänien dabei vermutlich erneut gut abschneiden wird.
Im Kreis Hermannstadt erbrachte der bisher durchgeführte Zensus vielversprechende Daten. In Großau gibt es mutmaßlich die meisten Horstpaare landesweit neben Sansimion im Kreis Harghita. Die Stadt am Zibin ist in dieser Hinsicht ohnehin ein Unikum: Im mittelalterlichen Stadtkern, namentlich auf einem Schornstein in der Heltauergasse, aber auch rundherum haben auch heuer wie seit vielen Jahren Störche ihre Nester gebaut. Im Kreis selbst zählte man in 68 Ortschaften 148 Nistplätze mit 474 Jungstörchen. „Diesen guten Durchschnitt von 3,2 Jungstörchen pro besetztem Horst haben wir seit 1988 noch nie erreicht“, berichtete der am Hermannstädter Brukenthalgymnasium unterrichtende Biologie- und Erdkundelehrer Prof. Friedrich Philippi der Hermannstädter Zeitung, der ab jenem Jahr erstmals eigenverantwortlich eine Zählung durchführte. Zur Seite stand ihm Anselm Ewert vom Umweltamt des Landkreises Ostpriegnitz (Deutschland), der im Alleingang die Zählung in 60 Ortschaften bereits vornahm.



Die meisten Horstpaare gibt es in Großau bei Hermannstadt. Foto: Martin Ohnweiler
Die meisten Horstpaare gibt es in Großau bei Hermannstadt. Foto: Martin Ohnweiler
Vorläufige Rekorde: In Großau gibt es 29 besetzte Horste - 20 davon auf Masten - mit insgesamt 95 Jungen. In dieser Landler- und Sachsengemeinde neben Hermannstadt hatte übrigens noch im Frühjahr Miruna Gritu an fünf Masten metallene Körbe als Nisthilfen anbringen lassen. Hölzerne Nestuntersätze hatten schon Prof. Klemm und Prof. Philippi auf einige Dächer in Hermannstadt gesetzt, jener am Altenheim „Carl Wolff“ war zeitweilig auch besetzt. Doch auch ohne diese Hilfe haben in diesem Jahr allein die Hermannstädter Störche ganze 25 Junge ausgebrütet. In Sebesul de Sus und in Törnen zählte man, laut dem gleichen Bericht, sogar je ein Nest mit sechs Jungen.

Schätzungen zufolge dürften in ganz Rumänien heute etwa bis zu 5 000 Vogelpaare dieser Gattung leben. In den Kreisen Sathmar und Temesch sollen übrigens die meisten Weißstörche beheimatet sein. Europaweit hält Polen die Spitze mit etwa 70 Paaren pro Quadratkilometer.

Martin Ohnweiler

Bewerten:

1 Bewertung: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.