14. September 2004

Waltraud Fleischer als Pädagogin erfolgreich

Waltraud Fleischer übernimmt ab dem neuen Schuljahr 2004/2005 als Rektorin die Leitung der Grundschule in Drabenderhöhe im Oberbergischen Land. Aber nicht nur beruflich ist die 50-jährige Pädagogin erfolgreich. Als Frauen- und Kulturreferentin der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen setzt sie sich für den Erhalt siebenbürgisch-sächsischer Werte in der neuen Heimat ein.
Die 1954 in Botsch in Nordsiebenbürgen geborene Waltraud Hartig besuchte die Grundschule in ihrem Geburtsort und die Volksschule in Sächsisch-Reen. Anschließend absolvierte sie das Pädagogische Lyzeum in Hermannstadt. Ihre erste Stelle als Lehrerin bekam sie in Deutsch-Zepling, wo sie allerdings nur drei Monate unterrichtete, da sie zu Weihnachten 1974 mit ihren Eltern und Geschwistern nach Deutschland auswanderte. In Drabenderhöhe fand die Familie Hartig ein neues Zuhause. Hier heiratete Traudi, wie sie von ihren Freunden genannt wird, 1975 den ebenfalls aus Botsch stammenden Hans Fleischer. Bald darauf bezog die junge Familie, bei der sich zwei Töchter einstellten, ihr schmuckes Eigenheim in der Mühlbacher Gasse.


Waltraud Fleischer beim Heimattag 2004 in Dinkelsbühl. Foto: Günther Melzer
Waltraud Fleischer beim Heimattag 2004 in Dinkelsbühl. Foto: Günther Melzer
Um als Lehrerin in Deutschland anerkannt zu werden, studierte Waltraud Fleischer, zusätzlich zu ihrer in Siebenbürgen abgeschlossenen Ausbildung, drei Jahre lang an der Pädagogischen Hochschule in Köln. In ihrer Arbeit für das Erste Staatsexamen beschäftigte sie sich mit dem Wandel der sächsischen Trachten in Siebenbürgen. Nach einem Jahr als Lehramtsanwärterin in Lüdenscheid kam sie als Lehrerin an die Hauptschule in Nümbrecht. 1991 erhielt sie die Stelle der Konrektorin an der Gemeinschaftsgrundschule in Drabenderhöhe. Im neuen Schuljahr wirkt sie nun als Rektorin.

Schon früh übernahm sie Verantwortung auch in der Frauenarbeit unserer Landsmannschaft. Von 1985 bis 1990 leitete sie den Siebenbürgischen Frauenverein in Drabenderhöhe, der mit seinen 700 Mitgliedern zu den größten Vereinen des Ortes zählt. Seit 1992 ist sie Frauenreferentin und seit 2002 auch Kulturreferentin der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen. Unter ihrer Leitung wurden die von Susanne Kräutner zusammengestellten "Sing- und Tanzspiele", "Ein Jahr im Weinberg" und "Ein Reigen durch Siebenbürgen" in mehreren Orten aufgeführt. Beide Stücke konnten auch als Brauchtumsveranstaltungen in Dinkelsbühl gezeigt werden. So wurde der "Reigen durch Siebenbürgen" unter ihrer Moderation beim diesjährigen Heimattag mit großem Erfolg von der Kinder- und Erwachsenentanzgruppe sowie dem Honterus-Chor Drabenderhöhe aufgeführt.

Als Landesfrauenreferentin setzt sich Waltraud Fleischer dafür ein, dass die junge Generation die Frauenarbeit fortführt. Besonderen Wert legt sie dabei auf die Erhaltung und Weitergabe von traditionellen Arbeitstechniken bei der Herstellung von Trachten und Heimtextilien. So entstand in diesem Frühjahr unter ihrer Leitung ein Behang mit Weißstickerei als Gemeinschaftswerk, das ebenfalls in Dinkelsbühl gezeigt wurde.

Viel Arbeit wartet auf die neue Rektorin der Grundschule, aber auch Veränderungen in der Familie werden sie in Anspruch nehmen. Dafür wünschen wir Waltraud Fleischer, die kürzlich 50 Jahre alt wurde, im Namen des Landesvorstandes von NRW, besonders aber im Namen aller Frauen, die sie kennen, viel Kraft, Zufriedenheit und Gottes Segen, verbunden mit großem Dank für ihre geleistete Arbeit in unserer Gemeinschaft.

Enni Janesch, Bundesfrauenreferentin


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