16. September 2004

Kronstädter Kirchenmatrikeln digitalisiert

Nach der Herausgabe der CD „Corona“ vor zwei Jahren, in der die Inhalte der Kronstädter Evangelischen Tauf-, Trauungs- und Totenbücher (Matrikeln) digital gespeichert sind, ist jetzt eine neue Version mit wesentlichen Erweiterungen erschienen.
Dieses Projekt basiert auf der Verkartung der Kronstädter Kirchenbücher in den Jahren 1938/1939 unter Leitung von Dr. Erich Jekelius in Kronstadt. Zur Bearbeitung standen damals die Kirchenbücher der Filialgemeinden Innere Stadt, Obere Vorstadt, Altstadt (Martinsberg) und Blumenau zur Verfügung. Für das Jahr 1940 war die Verkartung der Kirchenbücher von Bartholomae vorgesehen. Aus bisher ungeklärten Gründen ist es nicht dazu gekommen. Dies ist besonders bedauerlich, da die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den übrigen Filialgemeinden sehr eng sind. Die unter Jekelius entstandene Kartei wurde seinerzeit Sippenkundliche Kartei genannt, was eine genealogische Auswertung andeutet. Nach seiner Pensionierung setzte Jekelius dies in seinem großen Werk Genealogie Kronstädter Familien bis zum Zeitpunkt der Übersiedlung nach Deutschland (1964) in die Tat um.

Als Fortsetzung dieser frühen Bemühungen in Kronstadt kann eine Initiative angesehen werden, die sich zum Ziel gesetzt hatte, mit Mitteln der EDV die alte Handkartei (heute Matrikelkartei genannt) auf den Computer zu übertragen. Dazu fand sich in den Jahren 1997 bis 2000 eine Gruppe von Landsleuten in Deutschland zusammen, die diese Arbeit ehrenamtlich durchführte. Der in der Kartei fehlende Zeitraum von Mitte 1939 bis Ende 1950 wurde aus Kopien der Originaldokumente ergänzt. Schließlich wurden die drei Datenbanken – sie entsprechen inhaltlich den Taufbüchern, Trauungsbüchern und Totenbüchern - zu einem Modul zusammengefügt und mit den nötigen EDV-Funktionen versehen. Dies bildete das lauffähige Programm Corona 3.2. Auf CD gebrannt, fand es weite Verbreitung. Finanziell gefördert wurde das Vorhaben durch die Heimatortsgemeinschaft Kronstadt. Besonders die Ahnenforscher interessierten sich für die CD, denn sie hatten nun die Möglichkeit, ihre aus Kronstadt stammenden Vorfahren aus dem Zeitraum (1684-1950) mittels des Computers zu suchen. Dies ist nicht die einzige Anwendung, denn auch für Wissenschaftler der Historischen Demographie, der Sozialwissenschaften, für Medizinhistoriker und Namensforscher wird das leicht auszuwertende Datenmaterial von Interesse sein.

Die wichtigsten Neuerungen in Corona 3.4

Taufdatenbank: Fortführung der Daten bis zum Taufjahr 1905. Diese Begrenzung wird durch die Kirchlichen Archivgesetze in Deutschland vorgeschrieben. Taufpatenverwaltung mit allen Taufpaten. Es ist die größte Datenbank innerhalb des Moduls mit 133 748 Datensätzen. Verknüpfung der Vollgeschwister einer Familie durch einen Code (FAM). Nur etwa die Hälfte der Täuflinge konnte auf diese Weise zu Geschwistern verbunden werden, da es an eindeutigen Merkmalen fehlte. Hinweise auf weitere Verknüpfungen von Seiten der Anwender wären wünschenswert. Druckerausgabe mit freier Wahl der auszugebenden Datensätze.

Ehedatenbank: Fortführung der Datensätze bis zum Ehejahr 1925. Erweiterung der Sortiermöglichkeit. Druckerausgabe.

Totendatenbank: Erweiterung der Sortiermöglichkeit. Druckerausgabe.

Christian Zaminer


Bestellungen für Corona 3.4 nimmt entgegen: Gerhard Truetsch, Zeppelinstraße 30, D-69121 Heidelberg, Telefon: (0 62 21) 40 92 86, oder per E-Mail: Gerhard Truetsch. Der Preis beträgt 20 Euro zuzüglich Versandkosten.

Bewerten:

3 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.