23. September 2004

Carl-Filtsch-Festival in Hermannstadt beendet

Auch in diesem Jahr konnte man erneut einige Rekorde beim internationalen Klavier- und Kompositionswettbewerb in Hermannstadt verzeichnen. 50 Teilnehmer hatten sich hierfür angemeldet, 48 traten sodann im Saal der Philharmonie auf der „Kleinen Erde“ zwischen dem 7. und 12. September auf, davon 17 in der Altersgruppe (C) zwischen 16 und 31 Jahren, 16 in der Gruppe (A) bis zu 12 Jahren sowie 15 in der Altersgruppe (B) zwischen 12 und 16 Jahren.
Die Teilnehmer kamen aus sieben Ländern (Weißrussland, Russland, Ukraine, Moldau, Bulgarien, Deutschland und Rumänien). Aus der Gastgeberstadt waren erstmals gleich vier junge Musiker dabei, und Ioana Ilie, die Schülerin von Enikö Orth, erhielt den ersten Preis in der Gruppe B.

An fast alle Kompositionen von Carl Filtsch wagten sich die jungen Pianisten diesmal. Als „außergewöhnlich“ stuft Walter Krafft, Initiator des traditionsreichen Festivals, die eigenwillige Interpretation des zwölfjährigen Nikolai Khozianov aus Moskau ein. „Aus der doch recht einfachen Romanze von Carl Filtsch hat dieser junge Russe über den dramatischen Vortrag geradezu eine spannende Geschichte gemacht. Ein wahres Genie“, schwärmt der Jury-Vorsitzende Krafft, „ein Wunderkind, wie es Filtsch eben auch war“. Und in die gleiche Kategorie versetzt er die „Spitzenkomponistin“ Katherine Hihevich aus Weißrussland, die Szenen aus russischen Volksmärchen mit moderner Klaviermusik untermalte. Alle knapp 30 Preisträger anzuführen, würde diesen Rahmen sprengen, denn „zwischen gut und sehr gut“ mussten wir entscheiden, resümiert Walter Krafft und richtet seinen Dank aus an die Sponsoren der diesjährigen Veranstaltung: das Haus des Deutschen Ostens (München), die Hermannstädter Staatsphilharmonie, das BRD-Generalkonsulat, das Münchener Musikseminar, die Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt sowie die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen aus Deutschland.

Gleichzeitig aber denkt Krafft auch an die Zukunft, denn: „Wir bereiten uns jetzt schon für das zehnjährige Jubiläum im kommenden Jahr vor, erst recht für 2007“, meint der Leiter u.a. von Klaviermeisterkursen in Argentinien, Brasilien, Italien, Spanien oder Rumänien einen Tag nach Abschluss des Internationalen Wettbewerbs „Carl Filtsch“ am Zibin. Das Festival zählt 2007, wenn Hermannstadt neben Luxemburg die europäische Kulturhauptstadt sein wird, mit Sicherheit wie auch heuer zu einem „hochrangigen Ereignis“, betonte Bürgermeister Klaus Johannis in seinem Grußwort zu der diesjährigen Veranstaltung.

Das Treffen junger Pianisten und Komponisten wird von Jahr zu Jahr immer besser. Deshalb soll im nächsten Jahr einiges anders sein als bisher, sagt der Gründer des Münchener Musikseminars, Walter Krafft. Einen neuen Konzertflügel will man den Wettbewerbsteilnehmern im Jubiläumsjahr zur Verfügung stellen, und im neuen, restaurierten Theatersaal beim alten „Dicken Turm“ können die Musikliebhaber sowie Juroren ab 2005 die Virtuosität der Solisten applaudieren bzw. benoten. Erstmals sollen ferner beim Galakonzert ehemalige Preisträger des Wettbewerbs mit Orchester auftreten, „überhaupt wollen wir den Festivalaspekt insgesamt bereichern“.

mo



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