7. Oktober 2004

25-jähriges Jubiläum der Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd

Vor 25 Jahren, im Jahr 1979, gründeten engagierte Siebenbürger Sachsen die Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd der Landsmannschaft, um Gemeinschaft zu pflegen und unseren Landsleuten die Integration in ihrer neuen Heimat zu erleichtern. Zur 25-jährigen Jubiläumsfeier, die unter dem Motto „25 Jahre Kreisgruppe – 25 Jahre Gemeinschaft“ steht, lädt die Kreisgruppe für Samstag, den 9. Oktober, in die Gemeindehalle nach Schwäbisch Gmünd-Herlikofen ein.
Beginn ist um 18.30 Uhr (Saalöffnung: 18.00 Uhr). Schon ab 17.30 Uhr können Sie im Foyer die einmalige Fotoausstellung besichtigen. Im Eintrittspreis von 10 Euro ist die Jubiläumsschrift enthalten. Schüler bezahlen 5 Euro, ohne Festschrift. Das Programm beinhaltet Grußworte, Darbietungen unserer Kulturgruppen und Ehrungen verdienter Vereinsmitglieder. In der Pause sorgt das Team der „Heubacher Pilsstuben“ für Ihr leibliches Wohl und die Fotoausstellung kann erneut begangen werden. Nach dem zweiten Kulturprogramm bringen die beliebten „Evergreens“ Stimmung und schwungvolle Tanzmusik für Alt und Jung. Auf Ihr Kommen freut sich der Gesamtvorstand der Kreisgruppe.

Geschichtlicher Rückblick:
25 Jahre Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd

Die Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd, eine von 33 Kreisgruppen der Landesgruppe Baden Württemberg feiert in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag. Unter dem Motto 25 Jahre Kreisgruppe – 25 Jahre Gemeinschaft haben die Siebenbürger Sachsen in Schwäbisch Gmünd ihr diesjähriges Veranstaltungsprogramm ganz auf dieses Ereignis ausgerichtet.

Die Gründung am 27. Januar 1979 war das Ergebnis engagierter Männer und Frauen, die gewillt waren, die anfängliche Gemeinschaft im Staatlichen Übergangswohnheim in Schwäbisch Gmünd zu organisieren und Landsleute in allen Lebenslagen zu beraten.

Die Vorsitzenden Otto Deppner (1979) und Johann Grampes (1979-1987) stehen stellvertretend für die Anfangsjahre, in der die Kreisgruppe aufgebaut wurde und ihren Stellenwert im Bewusstsein der Landsleute in und um Schwäbisch Gmünd erarbeitet hat. Ein vielfältiges Angebot an regelmäßigen Aktivitäten trug wesentlich dazu bei, dass sich die Kreisgruppe als „Verein“ festigte und mit der tatkräftigen Unterstützung durch Georg Wächter und Michael Bertleff bis 1987 positiv weiter entwickelte.

Die Einführung des siebenbürgischen Ostermontagsgottesdienstes in der Augustinuskirche, die unvergesslichen Faschings- und Silvesterbälle, die stets gut besuchten Weihnachtsfeiern in der Scherzerhalle, die mit Musik umrahmten Grillfeste im Evangelischen Ferienwaldheim Unterm Hardt und die Ausflüge, waren ein Beweis dafür, dass die von zuhause gewohnte Gemeinschaftspflege besonders in der Integrationsphase notwendig war, um den Landsleuten die neue Heimat zur wirklich spürbaren Heimat werden zu lassen.

Trotz dieser positiven Aspekte und der Tatsache, dass sich die Familienzusammenführung noch in vollem Gange befand, trat eine unverständliche Mitgliederstagnation ein, die die Weiterentwicklung der Kreisgruppe unter dem dritten Vorsitzenden Georg Weber (1987-1993) etwas hemmte. Der Umsturz in Rumänien 1989/1990 brachte zwar wesentliche Veränderungen mit sich, doch der erhoffte Anstieg der Mitgliederzahlen hielt sich in beschaulichem Rahmen.

Die Kreisgruppe konnte sich ab 1980 bzw. 1981 auf drei eigenständige Gruppen verlassen: Trachtenkapelle, Fußballer- und Jugendtanzgruppe zählten damals zu den Säulen des aktiven Gemeinschaftslebens.

Helmuth Mieskes leitete die Kreisgruppe von 1993 bis 2002, die sich mit den gesellschaftlichen Spätfolgen der Familienzusammenführung und dem ungebremsten Zuzug von Landsleuten von Siebenbürgen nach Schwäbisch Gmünd auseinandersetzen musste. Erfolgreiche Vorstandsarbeit und konstruktive Zusammenarbeit mit den engagierten Gruppen wirkten sich für die Kreisgruppe sehr positiv aus. Dank eines weitsichtigen Kulturreferenten Albert Terschanski, einer an Tradition und Brauchtum festhaltenden Frauenreferentin Gertrud Molner und dem Engagement einzelner Mitglieder wurden in der Folgezeit mit der Wandergruppe (1994), der Kindertanzgruppe (1994), der Erwachsenentanzgruppe (1996) und dem Chor der Siebenbürger Sachsen (1997) gleich vier neue Gruppen gegründet, die der Kreisgruppe zu einem bis dahin noch nie da gewesenen Aufschwung verholfen haben.

Seit März 2002 versucht der derzeitige Vorsitzende Matthias Penteker, gemeinsam mit erfahrenen Vorstandsmitgliedern, die wohl schwierigste Phase seit Gründung der Kreisgruppe zu meistern, um den heutigen Ansprüchen einer effektiven Gemeinschafts- und Traditionspflege gerecht zu werden. Dabei gilt es insbesondere lieb gewonnene Veranstaltungen weiterhin zu pflegen, die Gruppen konstruktiv zu unterstützen, um sächsische Gemeinschaft dort wirken zu lassen, wo es sinnvoll erscheint und wo es heute, - die Kreisgruppe zählt nur noch 189 Mitglieder - noch möglich ist.

Primäres Ziel wird es in den nächsten Jahren sein, die Kreisgruppe aufrecht zu erhalten und langfristig angesetzte Ziele auch an der Basis transparenter zu machen. Dazu gehört weiterhin eine verstärkte Mitgliederwerbung, die in der jetzigen Situation einfach existentiell zu sein scheint.

Durch beispielhaften Zusammenhalt, aktives Wirken auf geistiger, kultureller und sozialer Ebene ist es den Mitgliedern der Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd 25 Jahre lang beispielhaft gelungen, ihre eigene Integration in zukunftsweisende Bahnen zu lenken. „Tradition ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte Tradition“. Diesen Worten von Carl Friedrich von Weizsäcker fühlen sich die Verantwortlichen der Kreisgruppe in besonderem Maße verpflichtet. Und so werden die von ihr getragenen kulturellen Aktivitäten auch in Zukunft im öffentlichen Leben nicht zu übersehen sein und auf den Bestand der Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd aufmerksam machen.

Mit der Jubiläumsfeier am 9. Oktober wollen wir all denjenigen unseren besonderen Dank überbringen, die sich für das Wohl der Kreisgruppe und für die Zielsetzungen der Gründungsväter eingesetzt haben.

Helmuth Mieskes

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