20. Oktober 2004

Eine nachahmenswerte Geschichte: Siebenbürgen im Film

Es ist doch eine ganz andere Sache, einen Film über Siebenbürgen im vertrauten Fernsehsessel zu Hause oder gemeinsam mit anderen im Haus der Heimat – in adäquater Größe an die Wand projeziert – zu genießen. Gleich drei Filme wurden im Rahmen der Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage am 23. September in Nürnberg angeboten.
Wenn zwischen den Aufführungen das Gespräch dazu entfacht wird und spontan eine kleine Pause zu einem kleinen Pro-Secco-Empfang umfunktioniert wird – naja, dann ist das wirklich eine ganz und gar andere als eine übliche Sache. Am Donnerstag, 23. September, haben wir es ausprobiert. Das Ergebnis? Ein Erfolg in jeder Hinsicht: Der Film „Reisewege. Auf deutschen Spuren in Siebenbürgen“ von Stefan Fischer vom Saarländischen Rundfunk (1998) brachte neben herrlichen Aufnahmen aus der Vogelperspektive wirklichkeitsnah, recht objektiv und insgesamt wohltuend ausgewogen das vormals sächsische Siedlungsgebiet mit gediegenem Kommentar und vermittelte zutreffende historische, kulturgeschichtliche sowie soziale Daten und Fakten mit hohem künstlerischen Wert.

Der zweite Film, „Siebenbürgen. Naturbeobachtungen in Rumänien“ von Andreas Schulze vom Bayerischen Rundfunk (2004) zeigte uns eine andere Seite unserer Heimat Siebenbürgen. Eingebettet in eine malerische Kulisse – Landschaft und Zeugnisse der Kultur. insbesondere die sächsischen Kirchenburgen – steht die Fauna und Flora Siebenbürgens an ausgewählten Beispielen (etwa die Wasseramsel, die Gebirgsstelze, der Braunbär, die Goldammer, der Wendehals, der Star, der Drosselrohrsänger mit dem Kukuksei im Nest, der Fuchs, die Stockente, der Grünschnabel oder der Zwergstrandläufer) im Vordergrund.

Die Nummer drei schließlich, der Film von Karla Sigrun Neuhaus vom Sender Freies Berlin, „Siebenbürgen. Eine Reise nach Rumänien“ aus dem Jahre 2001, bot einen Überblick und ein relativ ausgewogenes Bild ganz Siebenbürgens, in dem die Problematik der Aussiedlung der Siebenbürger Sachsen dergestalt präsentiert wird, dass anschließend die Diskussion im Raum sich kontrovers und zugleich weiterführend, gewinnbringend gestaltete. Gewinnbringen – genau das ist im Kern das Ergebnis dieses gelungenen Filmabends im Haus der Heimat Nürnberg.

Horst Göbbel


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