11. August 2001

Tausende trauern um Opfer der Grubenexplosion

Mehrere tausend Menschen gaben am Donnerstag sechs der 14 Kumpel, die bei der Grubenexplosion getötet wurden, das letzte Geleit. Die anderen acht verunglückten Bergarbeiter werden in ihren Heimatorten beerdigt.
Bukarest/Vulcan. - Die Katastrophe ereignete sich am frühen Dienstagmorgen in einer Tiefe von 350 m, zwölf Jahre nach der letzten verheerenden Gasexplosion im Schiltal, bei der 29 Kumpel den Tod fanden. Im ganzen Land wurde die Nationalflagge auf Halbmast gehisst, die Zeche in der das Unglück geschah blieb geschlossen. Wie Radio Free Europe berichtete, verweigert seit Mittwoch ein Drittel der Kumpel, aus Angst ein ähnliches Unglück könnte sich aufgrund der miserablen Arbeitsbedingungen jederzeit wieder ereignen, die Wiederaufnahme der Arbeit.
Zurzeit untersucht eine von Premierminister Adrian Nastase eingesetzte Untersuchungskommission den Unglücksort. Staatspräsident Ion Iliescu hatte Nastase mit der Leitung der Kommission beauftragt und forderte in einer Fernsehansprache die lückenlose Aufklärung des Unglücks. Mit ersten Ergebnissen ist im Laufe der kommenden Woche zu rechnen. Die Primäraufgabe der Kommission ist die Untersuchung der Unfallursache, aber auch der Zustand der Anlagen und die Arbeitsbedingungen der Bergleute sollen einer genauen Überprüfung unterzogen werden. In ersten Berichten der rumänischen Presse wird über menschliches Versagen als Ursache spekuliert: Die Arbeitsschutzvorschriften sind vermutlich grob fahrlässig missachtet worden. Die Obduktion der Verunglückten ergab, dass diese an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben sind.
Die Familien der getöteten Kumpel erhielten am Mittwoch seitens der rumänischen Regierung umgerechnet je 2 900 Euro als Entschädigung. Darüber hinaus versprach der Premier, die Witwen der Bergleute bei der Nationalen Steinkohlegesellschaft (CNA) anzustellen und bot den minderjährigen Hinterbliebenen Stipendien an.

C. Z.

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