13. Dezember 2004

Jugend präsentiert siebenbürgisch-sächsische Kultur

Die Schüler- und die Jugendtanzgruppe der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen präsentierte ihre siebenbürgisch-sächsische Herkunft und Geschichte, Volkskunst und Brauchtum in friedlichem Wettkampf mit Jugendgruppen der Egerländer, Schlesier, Pommern, Ungarndeutschen, Banater Schwaben und Russlanddeutschen. Den Rahmen dazu bot der „Tag der Ostdeutschen Jugend-Kulturarbeit“, den die djo - Deutsche Jugend in Europa am 27. November in den Ratsstuben zu Geretsried organisierte.
Die Vorsitzende der djo Bayern, Birgit Unfug, eröffnete den Kulturtag und freute sich über das Weiterleben und Weiterführen des Kulturgutes aus den ehemals deutschen Sprach- und Siedlungsgebieten Ost- und Südosteuropas, deren Bewohner als Vertriebene oder Spätaussiedler nach Deutschland gekommen sind. Der Geretsrieder Stadtrat und Kulturreferent Hans Ketelhut begrüßte die Teilnehmer im Namen der gastgebenden Stadt und freute sich über diese sinnvolle Kulturarbeit der Jugendlichen. Ein Grußwort seitens der Landsmannschaften sprach Stadtrat Hans Schmuck, Landesvorsitzender der Südostdeutschen Landsmannschaft.

Unter der Moderation von Wolfgang Wilfling, Betreuungsreferent der djo bayern, präsentierten sich die einzelnen Gruppen und wurden durch eine Jury bewertet. Die siebenbürgische Jugend machte den Anfang und überzeugte durch eine gut vorbereitete Vorstellung von Herkunft, Geschichte und Brauchtum in Wort und Bild, vorgetragen von Gerlinde Theil und Thomas Kieltsch. Der mit viel Liebe und Sorgfalt aufgebaute Stand mit ausgewählten Exponaten siebenbürgisch-sächsischer Handarbeiten, Trachtenpuppen, Wandbehängen, Stickereien und Keramik wirkte im Vergleich zu den anderen Ständen vorbildlich und beeindruckend. Mehrere Schautafeln mit Fotomontagen rundeten den Stand ab. Die heutige Situation der vier Tanzgruppen der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen stimmt recht zuversichtlich: Bei der Kindertanzgruppe gibt es 15 Mitglieder, die Schülertanzgruppe besteht aus 8 Mädchen, die Jugendtanzgruppe erlebt mit derzeit 20 Mitgliedern einen Boom, während in der Erwachsenentanzgruppe noch 12 Mitglieder aktiv sind.

Mit ihren Tänzen in schöner Tracht unterstrichen unsere Jugendlichen ihren Beitrag zur Erhaltung des Kulturgutes. Bei den anderen Jugendkulturgruppen, etwa den Egerländern, Schlesiern oder Pommern, traten auch viele ehemals Jugendliche auf.

Am Abend gab es dann vor zahlreichen Gästen nochmals einen Bühnenauftritt aller Gruppen und mittendrin eine Ehrung der Gruppen und Preiskrönung der Schlesier als Gastgeber der Kulturolympiade 2006 in München der djo Bayern. Das Tanz- und Folklore-Ensemble „Ihna“aus Erlangen, das Pommern bzw. Ostpreußen vertrat, beeindruckte durch geradezu professionelle und ans Akrobatische grenzende Tänze. Der Kulturtag gab den Jugendlichen aus Geretsried und von außerhalb Gelegenheit, sich und die Geschichte der jeweils anderen besser kennen zu lernen. Die siebenbürgischen Jugendlichen sei für die gelungene Präsentation gedankt.

Walter Klemm

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