21. Januar 2005

Vom Indischen Ozean nach Nürnberg

Es war keineswegs das erste Mal, dass Zerstörung und Tod, viel Leid, Fragen der Hilfe und des Gedenkens im Mittelpunkt einer Zusammenkunft standen. Anlässe dafür bietet die Gegenwart und die Geschichte zuhauf. Im ersten "Treffpunkt Langwasser" des Jahres 2005 mit Horst Göbbel, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen, am 17. Januar im Haus der Heimat wurde zunächst der Tsunami vom 26. Dezember letzten Jahres im Indischen Ozean mit seinen verheerenden Folgen für Mensch, Kultur und Natur thematisiert.
Anhand vielfältiger Abbildungen und Fotos präsentierte Horst Göbbel sehr ausführlich die Naturphänomene der jahrmillionenalten Kontinentaldrift, der immer wieder dabei auftauchenden Erd- und Seebeben mit oft katastrophalen Folgen. Das Beispiel des uns alle in Schrecken versetzenden Tsunamis vom zweiten Weihnachtstag mit seiner zerstörerischen Wirkung besonders auf Nordsumatra, die Andamanen, Nikobaren, Thailand, Sri Lanka, Südost-Indien und sogar Somalia und Kenia wurde von verschiedenen Standpunkten aus erläutert und diskutiert. Dabei blieben wir nicht bei den üblichen Katastrophenmeldungen, sondern sprachen auch Fragen von Frühwarnsystemen, Soforthilfe, riesiger Spendenfreudigkeit und Hilfsbereitschaft der meisten Völker und Staaten dieser Erde an. Außerdem wurde mit Blick auf die große Politik hintegraft, ob die USA z.B. ihre großartige Soforthilfe nur aus Gründen der Humanität dem bevölkerungsreichsten islamischen Staat Indonesien angedeihen ließ oder ob die Bundesrepublik Deutschland mit ihren 500 Millionen Euro wohl auch außenpolitische und wirtschaftspolitische Ziele mit verfolgen würde?

Die Fragen sind legitim und sollten nicht unter den Teppich gekehrt werden. Ebenso wenig die Fragen nach der fast vollständigen Zerstörung der Nürnberger Altstadt am 2. Januar 1945, woran das heutige Nürnberg in entsprechenden Veranstaltungen erinnert, die im zweiten Teil des Treffens im Vordergrund standen. Gedenken an die Opfer von Natur- und von Menschen hervorgerufenen Katastrophen war letztlich das Thema unseres Treffens am Vorabend des Gedenkens an die Deportation zehntausender Deutschen in die Sowjetunion vor 60 Jahren im Germanischen Natiomnalmuseum und in der Sebalduskirche in Nürnberg.

Horst Göbbel

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