21. August 2001

Aktuelle Sportmeldungen

12-jährige Turnerin stirbt nach Schlaganfall

Temeswar. – Die Nachwuchsturnerin Alexandra Huci ist gestern, fünf Tage nach einem Trainingsunfall, im Krankenhaus von Temeswar an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben, berichtet Radio Bukarest.
Die junge Sportlerin war Schülerin an der Turn-Talentschmiede "CSS Deva", aus der zahlreiche rumänische Weltmeisterinnen und Olympiasiegerinnen – allen voran Nadia Comaneci – hervorgegangen sind und stand auf dem Sprung ins rumänische Olympia-Team. Huci hatte vergangenen Mittwoch während des Trainings einen Schlaganfall erlitten. Mitten in einer Übungseinheit fühlte sich die junge Turnerin plötzlich unwohl und verlor das Bewusstsein. Die Mediziner diagnostizierten eine schwere Gehirnblutung infolge einer geplatzten erweiterten Schlagader. Seither wurden die Körperfunktionen der 12-Jährigen künstlich aufrechterhalten.
Aus Kreisen der behandelnden Ärzte verlautete, dass Alexandra Huci eine angeborene, bis dahin nicht festgestellte Fehlbildung der Hirnschlagader hatte. Aber auch körperliche Überbelastung als Todesursache konnte bis jetzt nicht ausgeschlossen werden.


Violeta Szekely-Beclea holt sich einen Teil des Jackpots

Zürich. – Durch ihren fünften Erfolg im Rahmen der "Golden League"-Veranstaltungen auf ihrer Paradedisziplin, den 1 500 m, ist der Siebenbürgerin ein Teil des 50 kg-Jackpots schon jetzt sicher. Nach ihren Triumphen in Rom, Paris, Oslo und Monaco verwies sie am Freitag in Zürich souverän ihre Hauptkonkurrentinnen Natalya Gorelowa und Carla Sacramento auf die Plätze. Der von den Organisatoren der "Golden League" ausgelobte Preis von 50 kg Gold wird unter denjenigen Athleten aufgeteilt, die in mindestens fünf der sieben Veranstaltungen in einer Disziplin erfolgreich sind. Neben Violeta Szekely-Beclea haben noch Marion Jones, Andre Bucher und Allen Johnson mit je vier Siegen Chancen auf eine Teilhabe am Jackpot.
Gabriela Szabo, die bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Edmonton über die 1 500 m die Goldmedaille errang, nahm in Zürich am 3 000 m-Lauf teil und wurde Zweite hinter ihrer Dauerrivalin Olga Jegorowa. Die Russin – im Vorfeld der WM postiv auf das Dopingmittel EPO getestet aber aufgrund von Verfahrensfehlern freigesprochen – wurde auch vom schweizerischen Publikum mit Pfiffen und Buhrufen empfangen, während die Rumänin wie eine Siegerin gefeiert wurde.


Hagis erstes Länderspiel als Teamchef endet 2:2

Laibach. – Aufgrund einer akuten Nierenerkrankung konnte der neue rumänische Nationaltrainer seine Auswahl zum Länderspiel nach Slowenien nicht begleiten. An seiner Stelle übernahm Assistenztrainer Gavrila Balint die Betreuung der Mannschaft vor Ort – freilich nicht ohne sich während des Spiels mit Hagi via Mobiltelefon zu konsultieren.
Im Freundschaftsspiel gegen die Nationalmannschaft Sloweniens absolvierte der für Wolfsburg in der Bundesliga spielenden Dorinel Munteanu sein 100. Länderspiel, außerdem feierte (Noch-) Galatasaray-Star Gheorghe Popescu sein Comeback im rumänischen Nationaltrikot. Die zweimalige zwischenzeitliche Führung für Rumänien stellten Marius Niculae (Sporting Lissabon) und Frankreich-Legionär Viorel Moldovan sicher. Dass das Spiel trotzdem unentschieden ausging, lag nicht zuletzt an der neuformierten Viererkette und der traditionell schwachen Vorstellung von Torhüter Bogdan Stelea. Gheorghe Hagi zeigte sich nach dem Spiel mit dem Ergebnis zufrieden, kritisierte aber die Fehler im Abwehrbereich und versprach eine Steigerung für das wichtige WM-Qualifikationsspiel am 5. September in Ungarn.


Gheorghe Popescu wechselt zu US Lecce

Nach den Abgängen von Gheorghe Hagi, Claudio Taffarel, Emre, Okan und Mario Jardel verlässt mit Gheorghe Popescu ein weiterer Stammspieler den letztjährigen UEFA-Cup-Sieger Galatasaray Istanbul. Der 34-Jährige wechselt zum italienischen Erstligisten US Lecce - der ihn bereits nach der WM 1990 verpflichten wollte - und unterschreibt heute einen Zweijahresvertrag, der mit 1,1 Millionen Euro dotiert ist und nur für die erste Liga Gültigkeit besitzt. Weil US Lecce an den Rumänen eine Einmalzahlung in Höhe von 1,6 Millionen Euro leistet - der Betrag, den die Türken Popescu an ausstehendem Gehalt und Prämien für die letzte Saison noch schulden - erfolgt der Wechsel ablösefrei. Der Abwehrstratege, der als einer der besten Defensivspieler der 90er Jahre gilt, hatte erst im Mai seinen Vertrag beim türkischen Rekordmeister verlängert. Den Ausschlag für einen Wechsel gaben immer wieder ausbleibende bzw. verspätete Gehaltszahlungen des Vereins. Erst im Frühjahr erklärte Mircea Lucescu, Chefcoach von Galatasaray, dass er seit Juli 2000 keinerlei Zahlungen seines Arbeitgebers erhalten hatte.
Popescu, der sechsmal zum "Rumänischen Fußballer des Jahres" gewählt wurde, spielte für Steaua Bukarest und Universitatea Craiova, ehe er 1990 zum PSV Eindhoven wechselte. Nach einem kurzen Gastspiel bei den Tottenham Hotspurs wechselte er zum FC Barcelona, den er als Kapitän zum Gewinn des Europapokals der Pokalsieger führte. 1997 folgte Popescu seinem Schwager Gheorghe Hagi zu Galatasaray Istanbul und gewann hier den UEFA-Cup und den Europäischen Supercup. Falls sich Rumänien für die Weltmeisterschaft 2002 qualifizieren sollte, wäre der Abwehrroutinier der erste Rumäne, der an vier Weltmeisterschaften teilgenommen hätte.

Christian Zgârdea

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