18. März 2005

Konstruktiver Dialog mit Nachbarn angestrebt

Es war nicht immer so, aber derzeit gilt uneingeschränkt: Wenn der BdV ruft, ist die Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen dabei. Zum Beispiel am Samstag, 12. März, als Dr. Markus Söder, Mitglied im Bayerischen Landtag und der siebenbürgischen Landsmannschaft, seines Zeichens Generalsekretär der CSU, zu einem Empfang mit Erika Steinbach, MdB, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, zum Thema "60 Jahre Flucht und Vertreibung" in den Pfarrsaal "Heilige Familie" in Nürnberg-Reichelsdorf einlud.
Im festlich gedeckten vollen Saal trafen Sudetendeutsche, Pommern, Schlesier, Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen und inzwischen vermehrt auch Russlanddeutsche zusammen zu einem gelungenen Nachmittag mit einer vortrefflichen Grundsatzrede von Erika Steinbach zum Thema Vertreibung und Gedenken und einem vielfältigen Mei-nungsaustausch untereinander im Anschluss daran.

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Fototermin beim Empfang, von links nach rechts: Horst Göbbel, Werner Henning, Erika Steinbach und Dr. Markus Söder. Foto: Helmine Buchsbaum


An zentraler Stelle standen Gedanken zum Ende des Zweiten Weltkrieges, zu Flucht und Vertreibung ebenso wie zum großen Projekt des BdV, der Errichtung des Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin. Das Zentrum gegen Vertreibungen will in Berlin eine Dokumentations- und Begegnungsstätte errichten, die ausgehend vom national erfahrbaren Schicksal der deutschen Vertriebenen den Blick auch auf das Vertreibungsschicksal anderer Völker lenkt, um international die Ächtung solcher menschenrechtsverachtender Politik zu erreichen. Das Zentrum soll u.a. allgemein zugänglich einen Gesamtüberblick über die Vertreibung von mehr als 15 Millionen Deutschen geben und der Aufarbeitung dieses einschneidenden Teils deutscher und europäischer Geschichte dienen, es soll Kultur, Schicksal und Geschichte der deutschen Vertriebenen und ihrer Heimat im Zusammenhang erfahrbar machen, es soll optische, akustische und schriftliche Zeitzeugenberichte aus allen Vertreibungs- und Aussiedlungsgebieten zusammenführen, die Integration von Millionen Heimatvertriebenen und Aussiedlern dokumentieren, die Vertreibung anderer Völker, insbesondere im Europa des 20. Jahrhunderts erfahrbar machen, in konstruktivem Dialog mit den Nachbarvölkern die gemeinsame Vergangenheit aufarbeiten. Über das Trennende hinaus soll das Verbindende herausgearbeitet werden. Seitens der Siebenbürger Sachsen waren neben dem hiesigen Kreisvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen, Hans Werner Henning, auch mehrere weitere Mitglieder des Vorstands der Kreisgruppe dabei, unter ihnen die Vorsitzende Inge Alzner und ihre beiden Stellvertreter Hildegard Steger und Horst Göbbel. Die Veranstaltung wurde ein voller Erfolg.

Horst Göbbel


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