6. April 2005

Initiativen zur Mitgliederwerbung

Der Gesamtvorstand der Landesgruppe Baden-Württemberg beschloss im vorigen Jahr, verstärkt um neue Mitglieder für die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen zu werben und startete einen Wettbewerb zwischen den Kreisgruppen. Die Kreisgruppen wurden zugleich aufgefordert, neue Methoden und Vorgehensweisen bei der Werbung zu entwickeln und diese Erfahrungen auszutauschen. Eine Bilanz dieser Aktivitäten zog der Gesamtvorstand der Landesgruppe Baden-Württemberg am 12. März 2005 in Stuttgart.
Die gut geführte Kreisgruppe Heidenheim zeigte bei diesem Wettbewerb viel Einfallsreichtum und wurde Erste sowohl in der Wertung „Zunahme in absoluten Zahlen“ als auch in der „relativen Zunahme“. 24 neue zahlende Mitglieder konnte der Vorsitzende der Kreisgruppe Heidenheim, Günther Dengel, im Verlauf des Jahres 2004 begrüßen, was bei einem Anfangsmitgliederstand von 225 Mitgliedern eine Zunahme um 10,67 Prozent bedeutet. Hier die jeweils drei Sieger in den beiden Wertungen:
Zunahme in absoluten Zahlen (in Klammer die Mitgliederzahl am 1. Januar 2004):
1. Kreisgruppe Heidenheim - 24 neue Mitglieder (225)
2.-3. Kreisgruppe Heilbronn - 18 neue Mitglieder (976)
Kreisgruppe Stuttgart - 18 neue Mitglieder (624)
Zunahme in Prozent:
1. Kreisgruppe Heidenheim – 10,67% (225)
2. Kreisgruppe Pforzheim-Enzkreis – 6,45 % (186)
3. Kreisgruppe Schwarzwald-Baar - 5,32 % (94)
Alle Siegerkreisgruppen wurde seitens des Landesvorstandes mit einer Geldprämie belohnt.
Es ist allerdings zu betonen, dass die Kreisgruppen Heidenheim, Pforzheim und Ludwigsburg 2004 die einzigen Kreisgruppen in Baden-Württemberg sind, deren Mitgliederzahl (zahlende Mitglieder) am Jahresende höher als am Jahresanfang war. In allen anderen Kreisgruppen wurden im Vergleich zum Vorjahr weniger Mitglieder gezählt, was auf Todesfälle, Austritte oder Ausschlüsse zurückzuführen ist. Trotz des Wettbewerbes ging die Anzahl der zahlenden Mitglieder 2004 in der Landesgruppe um 76 zurück und betrug am Jahresende 7 714. Im Vergleich zu 2003 konnte der Schwund jedoch vermindert werden, damals ging die Zahl um 104 zurück.

Das erfolgreiche Prinzip der Kreisgruppe Heidenheim zur Werbung enthält zwei Elemente:
a) Wettbewerb zwischen den Vereinsmitgliedern zur Werbung neuer Mitglieder
b) Finanzieller Anreiz für die Werber und für die Geworbenen

Die Sieger des Wettbewerbes „Mitglieder werben Mitglieder“ in Heidenheim erhalten Gutscheine zum freien Eintritt zu den Veranstaltungen der Kreisgruppe im Wert von 72 Euro. Unter den neuen Mitgliedern werden drei Preise im Gesamtwert von 344 Euro (200, 100 und 44 Euro) verlost. Die Kreisgruppe will den Wettbewerb auch 2005 fortführen. Zusätzlich hat die Kreisgruppe als Pilotvorhaben in Baden-Württemberg Mitgliederausweise mit Foto eingeführt und gewährt den Mitgliedern ermäßigte Eintrittspreise zu ihren Veranstaltungen. Über ihre Erfahrungen werden die Heidenheimer in drei Jahren nochmals berichten.
Die Diskussionen haben gezeigt, dass durch besondere Initiativen und Anstrengungen dem Mitgliederschwund der Landsmannschaft wirkungsvoll begegnet werden kann. Die Landesgruppe Baden-Württemberg hat gute Erfahrungen mit einigen Methoden gemacht, die auch andere Landesgruppen anwenden könnten:

 Namentliche Begrüßung der Neumitglieder in der Siebenbürgischen Zeitung
 Persönliches Anschreiben der potentiellen Mitglieder durch den Kreisgruppenvorsitzenden oder den Landesvorsitzenden
 Persönliche Aufforderung durch den Landesvorsitzenden, einen eventuellen Austritt zurückzunehmen
 Wettbewerb zwischen den Kreisgruppen
 Wettbewerb zwischen den Mitgliedern („Mitglieder werben Mitglieder“)
 Zusendung der Siebenbürgischen Zeitung zum Probelesen
 Liberale Handhabung der Zuordnung von Mitgliedern auf Kreisgruppen

Nun wird untersucht, ob es EDV-technisch und von der personellen Kapazität her möglich ist, den Kreisgruppenvorsitzenden vierteljährlich eine Situation der Mitgliederentwicklung zur Verfügung zu stellen. Es wird erwogen, eine Beauftragten des Landesvorstandes für die Mitgliederentwicklung einzusetzen. Dieser soll die Mitgliederzahl der Landesgruppe kontinuierlich verfolgen, Namen von potentiellen Neumitgliedern sammeln (z.B. über die Heimatortsgemeinschaften) und diese schriftlich einladen, Mitglied der Landsmannschaft zu werden. Die Mitgliederwerbung muss einen stetigen (nicht wie bisher sprunghaften) Charakter erhalten.

Ziel der landsmannschaftlichen Arbeit muss es sein, den Mitgliederrückgang infolge Tod, Austritt und Ausschluss durch Neueintritte zumindest zu kompensieren. Die Landesgruppe Baden-Württemberg regt auf Bundesebene eine Diskussion zum Thema „Effizienz der Mitgliederwerbung = Zukunft der Landsmannschaft“ an.

Alfred Mrass


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