30. August 2001

Schröder besucht Grab seines Vaters in Siebenbürgen

Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder besucht am 18. September das Grab seines Vaters in Siebenbürgen. Schröder wird dabei auch zu einem Arbeitsgespräch mit dem rumänischen Regierungschef Adrian Nastase zusammenkommen.
Die wahrscheinliche Beerdigungsstätte des Obergefreiten Fritz Schröder, der 1944 in der Nähe von Ceanu Mare (Kreis Klausenburg) gefallen sein soll, wurde der Familie Schröders erst im Frühjahr dieses Jahres bekannt, wie in der Siebenbürgischen Zeitung-Online berichtet. Der Besuch Schröders wurde für den 18. September angesetzt und hat die Offiziellen im Kreis Klausenburg in hektische Betriebsamkeit versetzt. Bereits letzte Woche wurde der Zustand der 27 Kilometer langen Strecke zwischen Câmpia Turzii und Ceanu Mare, die der Konvoi des deutschen Bundeskanzlers befahren wird, von der örtlichen Verkehrspolizei überprüft und für "verbesserungswürdig" befunden. So soll die Straße nun in den verbleibenden drei Wochen bis zur Ankunft Gerhard Schröders im Drei-Schicht-Betrieb neu asphaltiert werden, berichtet die rumänische Tageszeitung Evenimentul Zilei in ihrer heutigen Ausgabe. Während der Bürgermeister von Ceanu Mare den hohen Gast mit den traditionellen Gaben Salz und Brot begrüßen will, ist der orthodoxe Pfarrer überzeugt, dass die Grabstätte Fritz Schröders – an deren Authentizität aber auch Zweifel aus Kreisen rumänischer Wissenschaftler geäußert wurden – bis zum hohen Besuch aus Deutschland von den Ortsansässigen auf Vordermann gebracht wird.
Bevor sich die Delegation des Bundeskanzlers auf den Weg nach Ceanu Mare macht, wird Schröder am Vormittag des 18. September in Turda mit Premierminister Adrian Nastase zusammentreffen, um sich über den Stand der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Reformen in Rumänien zu informieren.
Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung bestätigte die Reisepläne Schröders, nicht aber das Datum des Besuchs. Angaben der deutschen Botschaft in Bukarest zufolge werde die Visite keinen offiziellen Charakter haben.
Laut kürzlich bekannt gewordener Zeitdokumente soll Fritz Schröder, der seinen Sohn nie kennen gelernt hat, im Herbst 1944 während den Kämpfen der Deutschen Wehrmacht gegen die anrückende Rote Armee bei Ceanu Mic gefallen und später mit mehreren Kameraden in der Nachbargemeinde Ceanu Mare beerdigt worden sein.

Christian Zgârdea


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Schröder will Grab des Vaters in Siebenbürgen aufsuchen, Siebenbürgische Zeitung-Online vom 20. April 2001

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