3. Juni 2005

Abschied von Walter Wolf

Am 22. April 2005 verstarb in Uelzen der Ehrenvorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen-Bremen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Walter Wolf, im Alter von 86 Jahren. Walter Wolf war über 30 Jahre ehrenamtlich für seine Landsleute tätig. Im Rahmen der Landsmannschaft, im Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen und im Hilfsverein „Samuel von Brukenthal“, dem Trägerverein des „Altenheims Siebenbürgen“ in Osterode am Harz.
Am 14. Juli 1918 im südmährischen Iglau geboren, gehörte Wolf, der als Kaufmann und Unternehmer nach Kriegsende in der Lüneburger Heide Fuß gefasst hatte, zu den markanten Persönlichkeiten des siebenbürgischen Verbandslebens in Deutschland. Von 1970 bis 1977 war er stellvertretender Vorsitzender der damaligen Landesgruppe Niedersachsen, deren Vorsitz er 1980 übernahm und fast zehn Jahre, bis Ende 1989, innehatte. Wegen der großen räumlichen Ausdehnung und der sehr verstreut lebenden Landsleute erforderte die Führung dieser Landesgruppe besondere organisatorische und integrative Fähigkeiten, die der Unternehmer Walter Wolf in hervorragender Weise einbrachte. Seinen Anregungen, Ideen und seiner vorausblickenden Planung verdankte die Landesgruppe eine fortschreitend stabile Entwicklung. Unter seiner Leitung erfolgte auch Anfang der achtziger Jahre im Rahmen der landsmannschaftlichen Organisationsreform die Zusammenführung der Landesgruppen Bremen und Niedersachsen zur Landesgruppe Niedersachsen-Bremen.



Vielseitiger Einsatz im Dienste der Gemeinschaft: Walter Wolf
Vielseitiger Einsatz im Dienste der Gemeinschaft: Walter Wolf

Auch im Bundesvorstand der Landsmannschaft, dem Wolf als Landesvorsitzender angehörte, war seine sachliche und zielstrebige Art, Probleme anzugehen und einer Lösung zuzuführen, geschätzt. Seine Erfahrung und sein Rat trugen Früchte im wirtschaftlichen Bereich der landsmannschaftlichen Arbeit und erleichterten manche notwendigen Entscheidungen. Walter Wolf war überdies von 1980 bis 2002 stellvertretender Vorsitzender des Hilfsvereins „Samuel von Brukenthal“, dem die Leitung des Siebenbürgischen Altenheimes in Osterode am Harz obliegt. Diese Einrichtung mit viel Energie und Sachverstand aus verworrenen Verhältnissen und roten Zahlen herausgeführt zu haben, ist wesentlich sein Verdienst. Seine kaufmännische und unternehmerische Erfahrung kam diesem Mann auch zugute, als er, Mitglied im Vorstand des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen in München, dieser wichtigen sächsischen Institution dazu verhalf, sich wirtschaftlich und rechtsgesichert auf lange Sicht auf tragfähigen Boden zu stellen.

Für seine beispielhafte und vielfältige Einsatzbereitschaft im Dienste der Gemeinschaft wurde Walter Wolf das Goldene Ehrenwappen der Landsmannschaft verliehen. Als er im Spätherbst 1989 aus Altersgründen vom Landesvorsitz zurücktrat, wurde er von seiner Landesgruppe zu ihrem Ehrenvorsitzenden gewählt. Bei seinem Ausscheiden aus dem Vorstand des Hilfsvereins „Samuel von Brukenthal“ im November 2002 würdigte der Vorsitzende Röhr die über 22-jährige ehrenamtliche Tätigkeit Wolfs im Hilfsverein und für das Altenheim Siebenbürgen als besonders verdienstvoll.

Wer Walter Wolf in seinem Engagement für die siebenbürgische Sache begegnet ist, wer mit ihm gearbeitet hat, wird seine konsequente, aber stets kameradschaftliche Art nie vergessen, wie wir auch ihn selbst nie vergessen können. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seiner Frau Elsa, seinen Kindern und Enkelkindern.

Dr. WoIfgang Bonfert


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