13. Juli 2005

Bulkescher Heimattreffen

Nach langer Vorbereitung und Planung fand das fünftägige Treffen zu Pfingsten in der alten Heimat Bulkesch statt. Schriftlich angemeldet hatten sich aus Deutschland fast 200 Personen, von denen ein Teil mit dem von der Heimatortsgemeinschaft (HOG) organisierten Reisebus aus Süddeutschland anreiste. Ebenfalls eingeladen waren die in Bulkesch und den Nachbargemeinden Seiden, Schönau, Donnersmarkt, Blasendorf und Taterloch lebenden Landsleute, die regelmäßig zu den Gottesdiensten kommen. Die Organisatoren versuchten zudem, die rumänische Bevölkerung in Bulkesch in die Veranstaltung einzubinden, was auch mit dem Willkommensgruß „Bulkescher Heimattreffen – Fiii satului“ unterstrichen wurde. Sowohl die Gastfamilien, die Unterkünfte zur Verfügung stellten, als auch die lokalen Vertreter aus Politik, Kirche und Wirtschaft wurden dazu willkommen geheißen.
Das ganze Dorf zeigte sich von seiner besten Seite: Das Kulturhaus wurde neu renoviert, alle Bäume wurden gekalkt, die Straßenkanäle komplett ausgeräumt, ein Denkmal für die im ersten und zweiten Weltkrieg gefallenen Bulkescher aufgestellt und einiges mehr. Bei der Ankunft am Samstag wurden alle vom Bürgermeister der Gemeinde Seiden, Ioan Horhat, traditionell mit Salz und Brot begrüßt. Die Frauen erhielten Nelken. Am Nachmittag fand auf dem Friedhof eine Andacht für unsere verstorbenen Landsleute, gehalten von Pfarrer Hans Klein, statt. In der Zwischenzeit holten die Jugendlichen und Junggebliebenen (de Jugend vun Bulkesch) Maibäume aus dem Wald und setzten sie traditionsgemäß vor den Häusern junger Frauen und vor der Burg ein.



Aufstellen der Maibäume vor der Burg in Bulkesch. Bild: Detleff Schermer
Aufstellen der Maibäume vor der Burg in Bulkesch. Bild: Detleff Schermer


Den Pfingstgottesdienst in der mit grünen Zweigen geschmückten Bulkescher Kirche gestalteten der jetzige Ortspfarrer Dr. Jürgen Henkel und der frühere Bulkescher Pfarrer Hans Klein. Anschließend wurden im Eingangsbereich der Kirche zwei Gedenktafeln enthüllt, auf denen an die in den beiden Weltkriegen gefallenen und die 1945 nach Russland deportierten Bulkescher erinnert wird. Unser Dank gilt Pfarrer Hans Klein für die großzügige Spende.

Die anschließende Festlichkeit für über 350 Personen fand im blau-rot dekorierten Kulturhaus statt. Ansprachen hielten Bürgermeister Ioan Horhat, der langjährige Lehrer Traian Conchi, Horst Bernhard Schuster, Vorsitzender der HOG Bulkesch e.V., Pfarrer Dr. Jürgen Henkel und andere. Zugegen waren Reporter der deutschen Sendung des rumänischen Fernsehens und der „Hermannstädter Zeitung“, die einen ausführlichen Artikel veröffentlichte. Die Unterhaltung mit Musik und Tanz im Kultursaal dauerte bis in die frühen Morgenstunden. Am Montag fand der traditionelle Pfingstgottesdienst mit Pfarrer Hans Klein und Ramona Orendi an der Orgel statt, so wie wir ihn noch alle in Erinnerung hatten. Bei herrlichem Wetter wurde ausgiebig auf der Burg gefeiert. Hinter der Kirche wurde dazu auch ein großes Zelt für 200 Personen aufgestellt. Musikalische Einlagen boten die mitgereisten Musikanten Stefan Barth, Georg Schuster sowie Hedda und Alfred Widmann.



Pfingstgottesdienst in der geschmückten Kirche. Bild: Christian Schuster
Pfingstgottesdienst in der geschmückten Kirche. Bild: Christian Schuster


Am Dienstag wurde nach dem Besuch der Weinkellerei Bulkesch, Seiden und der orthodoxen Kirche in Seiden ein weiterer Höhepunkt geboten. Die Inhaber der Firmen S.C. Jidvei SRL, Fam. Necsulescu, luden zu einer Wein- und Sektprobe und einem Folkloreabend in das Kastell in Kokelburg ein. Die berühmte Tanzgruppe „Fetele de la Capalna“ bot Tanz- und Gesangseinlagen dar. Herzlichen Dank für die großzügige Einladung.

Am Mittwoch wurden auf der Burg ein Schwein geschlachtet und frische Wurstspezislitäten hergestellt. Das Treffen klang am Donnerstag und Freitag mit zwei Tagen zur freien Verfügung aus. Für das leibliche Wohl während des gesamten Aufenthaltes sorgten rund um die Uhr die 20 Frauen und Männer aus der Küche. Auch an sie ein großes Dankeschön! Das ganze Treffen hätte nicht stattfinden können, wenn nicht Hans Kroner, Koordinator der Rumänien-Aktivitäten im HOG-Vorstand, im Zuge mehrerer Reisen im Vorfeld sowie während des Treffens sein ganzes Engagement eingebracht hätte. Seinem Einsatz gilt unser besonderer Dank! Auch allen unseren Landsleuten einen herzlichen Dank für die Spenden, die zur Deckung der Unkosten beigetragen haben, so dass das Ganze auch finanziell mit einer schwarzen Null abgeschlossen werden konnte. Für die Bulkescher die dieses Mal nicht dabei sein konnten, folgender Trost: Ein neues Treffen in der alten Heimat wird es sicher noch einmal geben, auch wenn es schwer fallen wird, das diesjährige zu übertreffen. Das insgesamt sehr positive Echo der Teilnehmer wird uns dazu bestärken. Weitere Informationen – Bilder, Berichte und Filme – sind auf der Internet-Seite www.bulkesch.de zu finden.

Der Vorstand HOG Bulkesch e.V.


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