16. Juli 2005

Kronenfest in der Landeshauptstadt

Ihr drittes Kronenfest veranstaltete die Jugendtanzgruppe Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Kreisgruppe Stuttgart am 10. Juli im Evangelischen Waldheim im Lindental in Stuttgart-Weilimdorf. Eine schöne siebenbürgisch-sächsische Tradition hat sich mittlerweile in der baden-württembergischen Landeshauptstadt eingebürgert.
Am Tag vor dem großen Fest lief der Endspurt für die Vorbereitungen: Die Krone musste gebunden werden. Eichenlaub konnte dieses Jahr keines aufgetrieben werden, da die Bäume im Großraum Stuttgart von Schädlingen befallen und kaum ein Eichenblatt ganz geblieben war. Zum Einbinden in die Krone wurde eine Efeuart verwendet, die sich sogar als besser geeignet erwies als Eichenlaub. Mehrere Mitglieder der Tanzgruppe schnitten Blumen und machten Sträußchen, so dass das Binden der Krone sehr schnell vonstatten ging.

Der Kronenbaum wird in gemeinsamer Anstrengung aufgestellt.
Der Kronenbaum wird in gemeinsamer Anstrengung aufgestellt.

Nach dem von Pfarrer i.R. Helmut von Hochmeister gehaltenen Gottesdienst am Sonntagvormittag wurde der Kronenbaum unter den neugierigen Blicken mancher Festbesucher aufgestellt. Der Baum wurde, wie früher in Siebenbürgen, hochgestemmt bzw. mit Seilen hochgezogen. Bange Blicke zum Himmel ließen einen eher verregneten Nachmittag erahnen. Pünktlich zum ersten Tusch der Siebenbürger Blasmusik unter der Leitung von Hans-Otto Mantsch zeigte sich aber die Sonne von ihrer schönsten Seite.

Zu den Klängen der Blasmusik erfolgte dann der Aufmarsch von 20 Trachtenpaaren der Jugendtanzgruppe Stuttgart sowie der Jugendtanzgruppen Heilbronn und Ludwigsburg, die als Gastgruppen eingeladen waren. Seitens der Jugendtanzgruppe Stuttgart begrüßte Rainer Lehni die Gäste und dankte der Blaskapelle und ihrem Dirigenten Hans-Otto Mantsch für die musikalische Begleitung des Kronenfestes. Feierlich ertönte dann aus mehreren hundert Kehlen unser sächsisches Heimatlied „Af deser Ierd“.

Der Höhepunkt des Kronenfestes stand bevor: der Aufstieg des Jungaltknechts zur Krone. Diese Rolle meisterte der aus Heltau stammende Thomas Thudt mit Bravour und erhielt dafür verdienten Applaus. In seiner Kronenbaumrede betonte der Jungaltknecht, dass das Kronenfest ein Fest der Freude, aber auch der Besinnung sei. Ebenso wie die in die Krone eingebundenen Blumen nur zusammen ein Ganzes bildeten, so könnten auch die Siebenbürger Sachsen nur zusammen geflochten als Ganzes bestehen. Zum Abschluss dankte er allen Beteiligten für die geleistete Arbeit, bevor der von den Kindern sehnsüchtig erwartete Bonbonregen einsetzte.

Nach dem Ehrenwalzer des Jungaltknechts setzten alle Tanzpaare in den Walzer mit ein. Anschließend zeigten die drei beteiligten Tanzgruppen aus Heilbronn, Ludwigsburg und Stuttgart je einen Volkstanz und dann gemeinsam „Reklich Med“ und Nagelschmied. Bei herrlichstem Sommerwetter endete das Fest mit dem Siebenbürgenlied und dem Abmarsch der jugendlichen Tänzerinnern und Tänzer.

Gruppenbild mit den drei siebenbürgischen Jugendtanzgruppen, die das Kronenfest in Stuttgart gestalteten.
Gruppenbild mit den drei siebenbürgischen Jugendtanzgruppen, die das Kronenfest in Stuttgart gestalteten.

Der schöne Sommernachmittag war leider nur kurz, da sich bald Gewitter einstellten und die Blaskapelle ihre Tanzmusik vorzeitig abbrechen musste. In den Regenpausen wurde der Kronenbaum wieder herunter gelassen, die Krone gesäubert und die ganzen Utensilien wurden bis zum nächsten Jahr aufgeräumt.

Ein herzlicher Dank geht an alle Beteiligten, die zum guten Gelingen dieses Kronenfestes tatkräftig beigetragen haben: an unsere befreundeten Tanzgruppen Heilbronn und Ludwigsburg; den Vorstand der Kreisgruppe Stuttgart; die Chorleute und Vorstandsmitglieder, die in der Küche, beim Verkauf und Baumstriezelbacken Dienst taten. Der größte Dank gilt nicht zuletzt den Mitgliedern der Jugendtanzgruppe Stuttgart für ihren Einsatz bei diesem gelungenen Fest.

Rainer Lehni


Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.