30. September 2005

Siebenbürger Sachsen beeindruckt von Masuren

Am 12. September frühmorgens startete auf Einladung von Familie Klaus und Astrid Andree eine muntere Seniorengruppe der Kreisgruppe Regensburg, gespickt mit Banatern und Bayern, auf eine 3 000 km lange Busfahrt Richtung Danzig und Masuren. Uta Schullerus von der Mitgliederverwaltung der siebenbürgischen Landsmannschaft berichtet.
In Stettin (erste Übernachtung) empfing uns die polnische Reiseleiterin Ewa, die uns während der gesamten Fahrt betreute. Die Stadtführung fand gleich am Nachmittag statt. Die ehemalige Hansestadt ist der wichtigste Hafen Polens. Im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, wird die Altstadt seit Jahren in einer gelungenen Mischung aus Tradition und Moderne wieder aufgebaut.

Senioren der Kreisgruppe Regensburg im Hof der Marienburg in Masuren.
Senioren der Kreisgruppe Regensburg im Hof der Marienburg in Masuren.

Der zweite Tag führte uns durch die schöne pommersche Landschaft in das über 1000 Jahre alte Danzig an der Mottlau. Die unvorstellbar zertrümmerte Stadt ist aus den Ruinen wieder auferstanden: Die mit „Beischlägen“ geschmückte Frauengasse, die Langgasse, der Lange Markt, die Patrizierhäuser erzählen mit prächtigen Fassaden und Giebeln vom Glanz und Reichtum der einstigen Hansestadt, ebenso das Hohe Tor, das Goldene Tor, das Grüne Tor oder das Krantor des alten Hafens. Der dritte Tag bescherte uns einen Glanzpunkt: Besichtigung mit Führung der Marienburg, an der Nogat gelegen, ehemalige Residenz der Hochmeister des Deutschen Ritterordens. Sie ist sowohl die größte Burganlage Polens als auch der größte Backsteinbau Europas. Die Anlage zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Weiter ging es nach Allenstein (kurze Stadtbesichtigung) und Nikolaiken, im Zentrum der Masurischen Seeplatte gelegen. Am vierten Tag besichtigten wir die barocke Wallfahrtskirche mit Jesuitenkloster „Heilige Linde“. Die Orgel wurde vom Königsberger Johann Mosengel (1663-1731) gebaut. Ein besonderer Blickfang ist der Orgelprospekt: Während des Spieles bewegen sich die musizierenden Engel, läuten die Glöcklein. Dies alles konnten wir während eines Orgelkonzertes genießen. Die Außenbesichtigung der Ordensburg in Rastenburg war kurz. Trotzdem konnten einige einen Blick in die Georgskirche werfen und das 1515 erschaffene Zellengewölbe bewundern. Nicht weit weg von Rastenburg liegt die „Wolfsschanze“, Hitlers größtes Kriegsquartier, in dem am 20. Juli 1944 das Attentat auf ihn durch Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg misslang. Abends feierten wir eine Masurische Bauernhochzeit in einem Zelt: Das Brautpaar durften Klaus und Astrid spielen. Mit ihnen wurde gegessen, getrunken und getanzt. Eine Schifffahrt bei Regen auf dem Spirdingsee und einen Nachmittag zur freien Verfügung in Nikolaiken bescherte uns der sechste Tag.

Der siebte Tag führte uns in die an der Weichsel gelegene Kopernikus-Stadt Thorn, die seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört: Die typische Trennung in Alt- und Neustadt ist an den wenigen Resten der einstigen Stadtmauer nur noch zu erahnen. Die Kirche des Heiligen Johannes, ein imposanter Backsteinbau von 1260, ist die älteste der Stadt. Der Kirchturm trägt seit 1522 die Tuba Dei, die zweitgrößte Glocke Polens. Weiterfahrt nach Posen, letzte Übernachtung. Am Sonntag begann unsere zwöfstündige Heimfahrt über Frankfurt/Oder – Leipzig – Hof nach Regensburg. Ein herzliches Danke den Organisatoren Klaus und Astrid, Ewa, der Reiseleiterin, sowie Holger, dem Fahrer, der uns wohlbehalten wieder nach Haus brachte.

Uta Schullerus

Bewerten:

1 Bewertung: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.