8. Oktober 2005

In Würzburg: Johann Lukas Hedwig, der "siebenbürgische Haydn"

Es war wieder ein erhebender Nachmittag am Dienstag, dem 13. September, im Seniorenkreis. Zwei Stunden knisternde Atmosphäre und Hörgenuss.
Nach dem gemütlichen Teil mit Kaffee und Kuchenschmaus, den Ilse Heidel mit der Begrüßung nach den Sommerferien eingeleitet hatte, referierte Edeltraut Ackner über den siebenbürgischen Komponisten Johann Lukas Hedwig. Das bescheidene, aber hochbegabte und feinfühlige Genie wurde 1802 in Heldsdorf geboren und lernte am Honterusgymnasium in Kronstadt. Mit 17 Jahren zog er zum Musikstudium nach Wien und verblieb da 20 Jahre. Er heiratete eine Linzerin, die ihm vier Kinder gebar. Haydn war Hedwigs Musikvorbild und -lehrer. Er und andere zeitgenössische Berühmtheiten prägten Hedwigs Musikverständnis und -stil. 1840 kehrte Hedwig in die Heimat zurück, da er als Kantor für die Schwarze Kirche in Kronstadt angefordert wurde. Hier unterrichtete er auch am Honterusgymnasium Musik bis zu seinem Tod 1849. Rudolf Lassel nannte ihn den "Siebenbürgischen Haydn". Er hinterließ viele Musikstücke, die noch unausgewertet sind. Hedwigs großes Werk, das Oratorium "Der Allmacht Wunder", leider unvollendet, wurde erstmals im Jahr 2000 aufgeführt, die eigentliche Uraufführung fand jedoch 2003 in der Schwärzen Kirche zu Kronstadt statt. Eckart Schlandt, der Organist der Schwarzen Kirche, hatte in mühevoller dreijähriger Kleinarbeit das Werk abgerundet und mit Hilfe des Dirigenten Kurt Philippi zur Aufführung gebracht.

Edeltraut Ackner spielte eine CD-Aufzeichnung dieser Aufführung vor und erläuterte das wunderbare Werk. Wir danken ihr auch auf diesem Wege für ihren Einsatz. Zum Schluss sangen wir noch zwei für uns angepasste Strophen der Siebenbürgisch-Sächsischen Volkshymne und gingen erfüllt von erhabenen Eindrücken auseinander.

Theodora Eck

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