25. September 2001

Deutsche Studenten helfen in Wurmloch

Zwei Studentinnen und vier Studenten haben kürzlich im Rahmen pädagogischer Maßnahmen in Zusammenarbeit mit dem Jugend-Sozialwerk Nordhausen, einer Stadt in Thüringen, unter dem Leitwort "Erlebnispädagogik" ehrenamtlich Aufräumarbeiten im Pfarrhof von Wurmloch in Siebenbürgen durchgeführt.
Durch einen Sturm war das Dach einer Scheune völlig zerstört worden. Unter der Scheune befand sich ein gewölbter Keller, der gleichfalls schwer beschädigt wurde. Da Einsturzgefahr bestand, wurde beschlossen, das Ganze abzutragen und die Bausteine zu sortieren, um eventuell wieder verwendet zu werden. Dachziegeln und Latten, die den Sturm überstanden hatten, waren schon im letzten Jahr abgetragen worden.
In diesem Sommer waren nun Studenten aus Nordhausen dabei und leisteten zum Teil Schwerstarbeit, indem sie lange Holzträger abbauten und im Trocknen lagerten. Auch das seitliche Mauerwerk der Scheune wurde bis auf die Kellerwölbung abgetragen.
Wenn man so weit weg von zu Hause ehrenamtliche Arbeit leistet, möchte man freilich auch Land und Leute näher kennen lernen. Nach Feierabend blieb für die ostdeutschen Studenten noch genug Zeit, die langen Sommerabende zu genießen. Sie machten Abstecher bis nach Mediasch oder Hermannstadt, um etwas einzukaufen oder ein kulturelles Programm anzuschauen. In der vor einem Jahr mit 15 Betten eingerichtete Übernachtungsherberge im Pfarrhaus war die Gruppe gut untergebracht. Die jungen Leute versorgten sich selbst in der großen Küche, in der zur gleichen Zeit eine Einbauküche aus Deutschland montiert wurde.
In schöner Erinnerung bleiben ihnen bestimmt die freundlichen Gespräche abends am Lagerfeuer hinter dem Brunnen im Pfarrhausgarten. Nach einer Woche ehrenamtlicher Arbeit in Wurmloch erholten sich Michael Gans, Paul Seubert, Florian Müller, Andreas Kramer, Peggy Divisch und Claudia Stingel ein paar Tage am Schwarzen Meer. Auf dem Rückweg übernachteten sie nochmals in Wurmloch, bevor sie mit dem Kleinbus des Jugend-Sozialwerks die Heimreise antraten.
Die Heimatortsgemeinschaft (HOG) Wurmloch und die in Wurmloch lebenden Sachsen danken auf diesem Wege dem Studententeam für die ehrenamtliche Arbeit und die Zeit, die sie geopfert haben, was heutzutage selbst bei unseren Landsleuten nicht mehr selbstverständlich ist.

Mathias Seiwerth


(Siebenbürgische Zeitung, Folge 15 vom 30. September 2001)

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