28. September 2001

Hof hilft Stolzenburg

Die oberfränkische Stadt Hof hat kommunales Engagement bei der ,,Hilfe zur Selbsthilfe'' für die Gemeinde Stolzenburg in Siebenbürgen zugesagt. Über Stadtrat Reimar Neumann wurden im April dieses Jahres erste Kontakte zu der gut 1400 Kilometer von Hof entfernten siebenbürgischen Gemeinde geknüpft, berichtet die "Frankenpost".
Hof will zwar keine weitere Städtepartnerschaft eingehen, aber das Engagement der Siebenbürger Sachsen in Hof unterstützen, die ihren in der alten Heimat verbliebenen Landsleuten helfen wollen.
In Hof leben rund 350 Siebenbürger Sachsen, darunter viele Stolzenburger. Hof ist nach Illingen und Ingolstadt die drittgrößte Hochburg der Stolzenburger in Deutschland. Kurt Andrae, Vorsitzender der Kreisgruppe Hof der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, obwohl kein Stolzenburger, sondern gebürtiger Schäßburger, engagiert sich für das noch in den Kinderschuhen steckende Hilfsprojekt. In seinem Lager werden die Hilfsgüter gestapelt, die noch in diesem Herbst nach Stolzenburg verbracht werden, sollte der Transport bis dann finanziell abgesichert sein. Andrae ist auch geschäftlich in Rumänien aktiv. So arbeitet er mit dem Fensterbauer Gealan in Oberkotzau bei Hof zusammen und will den rumänischen Markt für regenerative Energien öffnen, berichtet die Frankenpost.
In der Gemeinde Stolzenburg - dazu zählen die Ortsteile Stolzenburg, Reußen und Wassid - leben heute unter den 3 600 Einwohnern nur noch 60 Deutsche. Vor dem Sturz Ceausescus waren es noch 1 460. In Stolzenburg selbst, hat der Hofer Stadtrat Reimar Neumann erfahren, gibt es 25 Handelseinrichtungen und zwölf Handwerksbetriebe. Außerdem finden sich Obstgärten und eine größere Obstplantage, die Italiener betreiben. In der Landwirtschaft sehen Bürgermeister und Gemeinderat eine Möglichkeit, Leben und Einkommen der Menschen erträglicher zu gestalten. Die dortige Milchfabrik könnte durch Gerätschaften aus dem alten Milchhof in Hof unterstützt werden. Schule und Kindergarten sind weitere kommunale Einrichtungen, die in die Hilfe für Stolzenburg eingebunden werden. Über ausrangierte Tische und Bänke, Tafeln und Lehrmaterial, Fotokopierer, Fax und Computer würde man sich in Stolzenburg freuen, weiß Neumann. Auch ein Müllfahrzeug und Feuerwehrlöschfahrzeug stehen auf dem Wunschzettel.
Reimar Neumann weiß noch nicht, welche Wünsche der Gemeinde Stolzenburg durch die Hilfe aus Hof in Erfüllung gehen werden. Aber: ,,Ein erster Schritt ist gemacht'', sagt Neumann. Und der sei ja bekanntlich meist der schwierigste.
Weitere Infos über die ,,Stolzenburg-Hilfe'' bei Michael Theuerkauf, Telefon: (0 92 81) 4 56 73, Hans Schieb, Telefon: (0 92 95) 6 61, oder Kurt Andrae, Telefon. (0 92 81) 79 03 00, E- Mail: andrae@bnhof.de.

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