17. November 2005

Leserecho: Nur gemeinsam sind wir stark!

Anmerkungen des Vorsitzenden der Landesgruppe Rheinland-Pfalz, Ortwin Gunne, zur Tagung der Kreisgruppenvorsitzenden und dem Siebenbürgischen Kirchentag in Schwabach (siehe Bericht in der Siebenbürgischen Zeitung Online vom 10. November und 11. November 2005).
Zum ersten Mal leiteten Dekan i. R. Hermann Schuller, Geschäftsführender Vorsitzender des Hilfskomitees, und Bundesvorsitzender Dipl.-Ing. Arch. Volker E. Dürr den zweiten Teil der Veranstaltung gemeinsam. Dies beweist, dass wir Siebenbürger Sachsen nach vielen Jahren des Bestehens im Bundesgebiet verstanden haben, dass wir nur gemeinsam stark sind. Eigentlich hätte noch ein Dritter zu diesem gemeinsamen Auftreten gehört, unsere siebenbürgisch-sächsische Jugend. Wenn wir die anderen Landsmannschaften, die dem Bund der Vertriebenen angehören, betrachten, kann man feststellen, dass die mitwirkenden Mitglieder überaltert sind. Das sollte uns nicht passieren. Wir haben eine Jugend, die vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen wie auch in anderen Landes- und Kreisgruppen sehr aktiv ist. Wir sollten gemeinsam versuchen, unsere Jugend auch bei solchen Veranstaltungen mit ins Boot zu holen. Wichtig ist, den Standpunkt unserer Jugend mitzutragen und zur Kenntnis zu nehmen, dass die Jugend sich schneller als wir, die Veranstalter der Tagung in Schwabach, den Gepflogenheiten im Bundesgebiet und in der Welt angepasst hat.

Die beiden Vorträge, von unserem Bundesvorsitzender Dürr aus sozialpolitischer Sicht und von Dozent Dr. Stefan Cosoroaba, Stadtpfarrer in Heltau, aus kirchlicher Sicht, waren sehr lehrreich und haben Anklang gefunden. Zu erwähnen wäre auch die positive Art, wie Herr Reimann, Oberbürgermeister von Schwabach, ein ehemaliger Vertriebener, seine Begrüßungsansprache gehalten hat. Dass er über Jahrzehnte der erste Bürger der Stadt ist, zeigt, dass die Vertriebenen auch in ihrer neuen Heimat ihren politischen Beitrag in der Gesellschaft leisten. Es würde unsere Position in der Gesellschaft stärken, wenn noch mehr Landsleute aktiv am politischen Leben teilnehmen würden.

Die Mitgliedschaft in der Landsmannschaft, in den Heimatortsgemeinschaften, in Nachbarschaften und Hilfskomitee, Blaskapellen, Tanzgruppen etc. beweist, dass unsere Landsleute gerne in Vereinen mitwirken. Leider ist fast jeder Verein für sich. Wenn es aber um gemeinsame Interessen geht, wie z.B. die 40-prozentige Rentenkürzung geht, kann unsere Landsmannschaft nicht so viele Mitglieder aufweisen, um im Bundesdurchschnitt auch ein größeres Gewicht darzustellen. Die Rentenproblematik war auch ein Thema bei dieser Tagung. Daher sollten wir eine Lösung finden unter einer Dachorganisation und eine gemeinsame Mitgliedschaft anstreben. So könnten dann auch unsere Repräsentanten, wenn sie die Interessen der Siebenbürger Sachsen vertreten, in verschiedenen Gremien unsere Ansprüche für eine größere Anzahl von Bürgern bzw. Wählern anmelden. Deshalb der Aufruf an alle siebenbürgischen Vereine: Lasst uns gemeinsam die Anliegen unserer Landsleute in Angriff nehmen, vergesst die Rivalitäten, nur so sind wir stark!

Ortwin Gunne, Koblenz

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