7. Dezember 2005

Theater beim Kathreinenball in Drabenderhöhe

Tanz, Theater und Gesang – mit diesem großen Programm empfing der Honterus-Chor Drabenderhöhe am 19. November seine Gäste zum traditionellen Kathreinenball. Seit 32 Jahren führt die Theatergruppe des Honterus-Chores ein lustiges, sächsisches Theaterstück zum Ball auf.
Das Lustspiel in drei Bildern „Der Gezkruegen“ von Karl Gustav Reich begeisterte bereits zum dritten Mal die Zuschauer. Enni Janesch (aus Stein) führte Regie und sorgte aus dem Soufflierkasten dafür, dass die Darsteller ihr Stichwort nicht verpassten.

Wenn zwölf Chormitglieder aus zehn unterschiedlichen Gemeinden Siebenbürgens ihre Rollen sprechen, ist allein schon aufgrund der verschiedenen Dialekte für Humor gesorgt. Und wenn die „arme“ Wittfrau Hennengän (gespielt von Gerda Gusbeth aus Mediasch) ihr mühsam gespartes Geld als einzige Freude in dieser Welt ansieht, so ist das zwar im ersten Augenblick lustig, aber im Endeffekt doch recht traurig, denn sie schließt sich durch ihr konsequentes Sparen aus der Gemeinschaft aus und macht sich auch noch zum Gespött im Dorf. Dies zeigen die Szenen, in denen Nachbarn, denen der Hagel das Getreide zerschlagen hat, um Hilfe bitten für den Kindergarten (Tartlerän, gespielt von Ilse Bartesch aus Roseln), für die Schule (Girresch, gespielt von Georg Amser aus Mediasch) oder für eine andere Gemeinde (Fielk, gespielt von Helmut Depner aus Heldsdorf). Dem Bettler (gespielt von Georg Janesch aus Marienburg), der um Brot bittet, entgegnet sie: „Denkst du, man muss immer essen? Man soll sich nur nicht viel bewegen, dann braucht man auch nicht zu essen.“ Selbst ihre eigene Tochter (Franka Hihn aus Frauendorf) hält sie kurz.

So viel Geld hat die arme Henningän, staunen die Darsteller und die Leiterin des Theaterstückes Der Gezkruegen. Foto: Christian Melzer
"So viel Geld hat die arme Henningän", staunen die Darsteller und die Leiterin des Theaterstückes "Der Gezkruegen". Foto: Christian Melzer

Natürlich darf in einem Mundartstück eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Diese Rollen übernahmen Hans Herberth aus Großprobstdorf als Hans der Schuster sowie Franka Hihn. Kathis Mutter ist absolut gegen die Freundschaft mit Hans, will so einen armen Schlucker nicht als Schwiegersohn. Am Ende kommt es doch zur Hochzeit von Hans und Kathi, Hennengän wird von ihrem Geiz kuriert. In weiteren Rollen wirkten mit: Reinhard Wellmann aus Maniersch als Mellner, Günther Schuller aus Heldsdorf als Pietro Anghellini, Christine Rochus aus Abtsdorf als Zeimesän, Melita Knecht aus Zied als Klöcknerän.

Zum Schluss bedankte sich der Landesvorsitzende Harald Janesch beim Honterus-Chor und den Theaterspielern. Er hob das besondere Engagement des Chores im Kulturleben der Kreisgruppe Drabenderhöhe hervor.

Helga Bosch


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