3. Oktober 2001

Dichter Gellu Naum gestorben

Der Dichter Gellu Naum ist am 29. September im Alter von 86 Jahren in Rumänien gestorben. Er gehörte zu den letzten großen Surrealisten Europas.
Gellu Naum wurde 1915 in Bukarest geboren, studierte Philosophie in Bukarest und Paris. 1938/39 fand er Kontakt zum Pariser Surrealisten-Kreis und gründete nach seiner Rückkehr nach Bukarest Ende 1939 die rumänische Surrealisten-Gruppe. Als 1947 alle surrealistischen Aktivitäten durch die kommunistische Regierung verboten wurden, zog sich Gellu Naum aus dem öffentlichen Leben zurück und lebte von Übersetzungen (Diderot, Becket, Char, Kafka, Gracq u.a.). Zusammen mit seiner Frau Lygia kaufte er ein Haus in Comana, südlich von Bukarest. Seit 1968 durfte Gellu Naum wieder publizieren. Neben Gedichten und Prosa verfasste er Kinderbücher, Theaterstücke und Marionettenspiele.
Ins Deutsche wurde er von Anemone Latzina, Paul Celan, Georg Aescht und Oskar Pastior übersetzt. Zuletzt, im April 2001, brachte der Europa Verlag, Hamburg und Wien, den Band "Oskar Pastior entdeckt Gellu Naum" mit ausgewählten Nachdichtungen Pastiors aus der Lyrik des rumänischen Autors (ISBN 3-203-84302-1) heraus. 1999 wurde Naum zusammen mit Pastior der Preis der Stadt Münster für Europäische Poesie verliehen.
Oskar Pastior entdeckt Gellu N
Oskar Pastior
Oskar Pastior entdeckt Gellu Naum

Europa Verlag Hamburg
Gebundene Ausgabe

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