23. Dezember 2005

Erstmals "Tag der Näherei"

25 Frauen aus den siebenbürgischen Vereinen Oberösterreichs trafen sich am 19. November im Gemeindesaal der evangelischen Kirche in Laakirchen. Zu einem "Tag der Näherei" eingeladen hatte das Referat für Frauenarbeit und Brauchtumspflege, die Frauenreferentinnen Ingeborg Lohr und Ingrid Eichstill.
Diese erstmals durchgeführte Veranstaltung traf "ins Schwarze". Schon seit langem spielte man mit dem Gedanken, sich eingehend mit der Stickerei und Näherei der Frauen- bzw. Herrenhemden zu befassen, denn was unsere Großmütter und Mütter in ihrer Jugend erlernten, ist ein wichtiger Bestandteil unseres siebenbürgischen Kulturgutes, das unbedingt weitergegeben werden muss. Also entschloss sich das Frauenreferat, Einladungen an die Tanzgruppen, an alle Obfrauen und Obmänner zu schicken. Vielleicht hat viele das beginnende Winterwetter abgeschreckt, oder war es doch mangelndes Interesse? Jedenfalls kam nur ein Teil der Einladung nach. Doch dafür waren diese teilnehmenden Frauen mit so viel Begeisterung und Eifer dabei, dass dieser Veranstaltung unbedingt noch weitere folgen werden, da sind sich alle am Ende des Tages einig gewesen.

Teilnehmerinnen am Tag des Nähens in Laakirchen.
Teilnehmerinnen am Tag des Nähens in Laakirchen.

An einem großen Tisch waren mehr als zehn Frauenhemden mit ihrer schönen Weiß- und Schwarzstickerei ausgebreitet, etliche Schürzen in Flachstickerei sowie Kreuzstich und Herrenhemden mit liebevoll gehäkelten Spitzen an Kragen und Ärmel gab es zu begutachten. Mit ihrem fachkundigen Wissen erklärte uns Frau Kuales aus Wels, wie man die Webstickerei ausführt. Wer gerne und viel handarbeitet, weiß ja, dass die Rückseite ebenso tadellos ausgeführt sein soll wie die Vorderseite. Auch das Vernähen des Fadens will gelernt sein und so erhielt man viele Tipps. Sofort machten sich die Frauen ans Nähen. Ebenso wurde das "Reihen" unter die Lupe genommen und um das Ganze einmal im Kleinformat üben zu können, hatte Andrea Schuster aus Vöcklabruck Musterfleckerl vorbereitet. Besonders der Besuch von zwei jungen Müttern mit ihren Kleinkindern aus Wels bereitete Freude. Da auch Kinder an diesem Tag willkommen sind, bot sich den jungen Mütter die Gelegenheit, einmal "abzuschalten" und sich der Handarbeit hinzugeben.

Das Frauenreferat hatte vorgesorgt, dass an diesem Tag keine Langeweile aufkommt. Die Kunst des Spitzenklöppelns zeigten zwei Damen von der Goldhaubengruppe des Bezirkes Gmunden. Auch das "Nassfilzen" wurde präsentiert, Marianne Wolf war für den Pflanzendruck auf Stoff zuständig und wer mal Pause vom Handarbeiten machen wollte, stöberte in der Bücher- und Kalenderecke. Für das leibliche Wohl sorgte der Obmann der Nachbarschaft Gmunden, Manfred Schuller. Einen Besuch stattete die Obfrau der Goldhaubengruppe des Bezirkes Gmunden, Frau Konsulent Marianne Bachinger, ab. Sehr beeindruckt war sie von der Stickerei und der Veranstaltungsidee. Übrigens plant sie für das kommende Jahr eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Frauenreferat. Die erste Besprechung fand bereits im Handarbeitsmuseum Traunkirchen statt. An dieser Stelle sei den Frauen gedankt, die uns mit einer Kuchenspende unterstützt haben. Danke den Mitarbeiterinnen und allen Besucherinnen, sei es aus Linz, Sierning, Traun, Vöcklabruck, Wels, Munderfing, Vorchdorf und Gmunden.

Ingrid Eichstill

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